Montag, Juli 12, 2010

[Rezension] "Der Augensammler" von Sebastian Fitzek

Inhalt

Der Augensammler tötet schon seit Monaten Mütter, entführt ihre Söhne und lässt den Vätern 45 Stunden Zeit ihre Kinder zu finden. Doch dies ist noch keinem gelungen und die Polizei hat keinerlei Hinweise auf den Täter. Als der Journalist und Ex-Polizist Alexander Zorbach eines Tages sein verstecktes Hausboot betritt, bemerkt er dass er nicht allein ist, denn die blinde Physiotherapeutin Alina Gregoriev wartet schon auf ihn. Angeblich wurde sie von ihm angerufen, doch Zorbach kann sich nicht erinnern. Noch mehr verwundert ihn allerdings die Aussage der Physiotherapeutin, dass sie den Augensammler in Behandlung gehabt habe und dabei eine Vision von seinem letzten Mord hatte. Als Zorbach das seinen ehemaligen Kollegen melden will, scheint ihm niemand zu glauben, denn seine Geldtasche wurde am Tatort gefunden. Zorbach steht nun selbt unter Verdacht selbst der Augensammler zu sein. Er selbst kann sich nicht erklären wie seine Geldtasche an den Tatort kommt und er erkennt, dass er Teil des makaberen Spiels des Augensammlers geworden ist. Da er auf die Unterstützung der Polizei nicht mehr hoffen kann, nimmt er die Suche nach dem brutalen Mörder selbst in die Hand und ein grausamer Wettlauf um Leben und Tod beginnt, denn das letzte Opfer ist irgendwo unter der Erde vergraben und die Uhr tickt.

Meinung

Als ich das Buch zum ersten Mal aufschlug, fiel mir sofort die Rückwärtspaginierung auf und ich habe bis zum Ende des Buches nicht verstanden, warum der Autor diese ungewöhnliche Methode gewählt hat. Am Schluss wurde es mir klar und ich bin immer noch begeistert von dieser Idee, die perfekt zur Handlung passt.

Auch der Epilog an Anfang und das vorangestellte Zitat aus The Script „It’s the End where I beginn“ haben mich 400 Seiten, bis zur grausamen Erkenntnis am Ende, beschäftigt.

Der omnipräsente Countdown, der die verbleibende Lebenszeit des entführten Jungen vor Augen führt, trägt sehr zur Spannung bei. Ich habe die ganze Zeit gehofft, dass der Junge noch rechtzeitig gefunden wird und alles ein gutes Ende findet.

Die verschiedenen Erzählperspektiven, vor allem die aus der Sicht des Opfers beschriebene Handlung, wurden sehr geschickt angewandt. Dadurch konnte ich mich sehr gut in die einzelnen Personen hineinversetzen.

Zorbach ist ein Charakter, mit dem ich mich schnell zu Recht fand. Durch sein Trauma der Vergangenheit und seine gescheiterte Ehe wirkte er sehr verletzlich und ich hatte teilweise Mitleid mit ihm, da alles in seinem Leben falsch gelaufen ist und er jetzt auch noch verdächtigt wird ein Serienmörder zu sein. Aufgrund seiner Vorgeschichte ist es auch nicht verwunderlich, dass er sich manchmal selbst nicht mehr sicher ist, ob er nicht doch ein Verbrecher ist und auch ich habe das über 100 Seiten lang vermutet.

Die Identität des wahren Mörders war für mich nicht ganz so überraschend, weil insgesamt nur ca. 5 Personen in Frage kommen und ich jeden einmal unter Verdacht hatte. Dennoch ist das Buch spannend bis zum Schluss und vor allem über den Schluss hinaus.

Besonders hervorheben möchte ich die tollen Einblicke in das Leben von blinden Menschen, die in dem Buch dargestellt werden, denn ich habe mich schon öfter gefragt, wie Blinde träumen und wie sie die Welt „sehen“ obwohl sie gar nichts sehen. Sebastian Fitzek hat hier sehr genau recherchiert, da es ihm wichtig war gängige Klischee über Blinde, z.B. dass sie alle besser hören als Sehende, aus dem Weg zu räumen.

Auch die Anspielungen auf frühere Bücher waren super eingebaut und passen zu Fitzeks Wortwitz.

Außerdem war auch beim „Augensammler“, wie bei allen Büchern von Fitzek die Danksagung ein ganz besonderes Highlight und Herr Fitzek kann sich sicher sein, dass meine Email an „ichfandssuper@sebastianfitzek.de“ und nicht an „kritik@wandertindenspamfilter.de“ geht.

Fazit

Zwar nicht ganz so nervenaufreibend wie „Der Seelenbrecher“ aber dennoch ein extrem spannender Psychothriller, den man gelesen haben muss. Fitzek bekommt von mir 5 von 5 Sternen, wobei ich zugeben muss, dass ich einfach ein Fan von ihm, und damit nicht ganz unvoreingenommen, bin.




Auf der Hompage von Sebastian Fitzek gibt es neben Leseproben auch ein gestrichenes Kapitel. Sebastian Fitzek ist außerdem auf Twitter sehr aktiv.

Hier der Buchtrailer vom Augensammler:




Vielen herzlichen Dank an Droemer Knaur für die Bereitstellung von diesem Rezensionsexemplar.

1 Kommentar:

  1. Hallo!

    Tolle Rezension. Ich habe mir das Buch aus der Bibliothek ausgeliehen und freue mich schon sehr drauf, es zu lesen.

    Alles Liebe, Jule

    Magst du mal bei mir vorbeischauen? Ich würde mich sehr freuen :)
    http://good-books-never-end.blogspot.de/

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