Samstag, August 06, 2011

[Rezension] "Die Auserwählten - Im Labyrinth" von James Dashner

Inhalt

Thomas wacht in einer ihm fremden Umgebung auf. Außer an seinen Namen kann er sich an nichts erinnern. Er weiß nicht woher er kommt und was er an diesem bizarren Ort soll. Dabei handelt es sich um eine Lichtung, die von einigen Dutzend Jungs bewohnt wird, die alle auf den selben Weg wie er dort hin kamen und genauso wenig über ihr Schicksal wissen. Die Lichtung wird von einem Labyrinth umgeben und seit ihrer Ankunft vor zwei Jahren versuchen die Jungs einen Weg durch das Labyrinth zu finden - vergeblich. Bei den Fluchtversuchen wurden schon einige getötet, denn im Labyrinth leben unheimliche und überaus aggressive Wesen: Die Griewer.
Nach Thomas Ankunft scheint sich einiges auf der Lichtung zu ändern . Gleich am darauf folgenden Tag kommt ein Mädchen an. Bisher kamen noch nie zwei Neue innerhalb von so kurzer Zeit an, geschweige denn ein Mädchen. Das Mädchen fällt gleich nach der Ankunft in einen tiefen Schlaf und kann den Jungs daher keinerlei Auskunft geben. Thomas fühlt aber, dass er Teresa schon einmal begegnet ist.
Das und die Tatsache, dass er sich von Anfang an besser als alle anderen auf der Lichtung und vor allem im Labyrinth zurecht findet, löst schnell Misstrauen bei seinen Kollegen aus. Mit der Zeit zweifelt Thomas an sich selbst und er weiß nur eins: Er muss einen Ausweg aus dieser Hölle finden...

Meinung

Bei "Die Auserwählten" ging ich zunächst davon aus, dass es mehr auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet ist, wurde dann aber schnell eines Besseren belehrt. Dieser erste Band einer Trilogie von James Dasher kann nämlich durchaus mit den vielen Dystopien, die derzeit auf dem Markt sind, mithalten. Die Welt, in der die Handlung spielt, wird einfach nur als "die Lichtung" bezeichnet. Ein sehr beschränkter Schauplatz also, der nur aus wenigen baufälligen Häusern, einem Garten und einem Labyrinth besteht. Diese räumliche Enge sorgt für eine sehr dicht Atmosphäre. Das Labyrinth, dessen Mauern sich jede Nacht bewegen, so dass die Gänge jeden Tag anders verlaufen, ist ein Symbol für die Hoffnungslosigkeit, die sich mit der Zeit breit macht. Die Jungs, oft erst 12, 13 Jahre alt, versuchen zwar ihr Bestes um mit den harten Bedingungen klar zu kommen, viele haben die Hoffnung aber schon aufgegeben. Die älteren, mutigeren versuchen hingegen alles, um aus dem Labyrinth zu flüchten. Jeden Tag werden einige losgeschickt, um durch das Labyrinth zu laufen und eine Karte zu erstellen. Seit zwei Jahren machen sie das jetzt schon und sind ihrem Ziel noch kein Stück näher gekommen.
Thomas, der sehr souverän mit der Situation umgeht, spricht einen wichtigen Punkt an: Warum sind sie überhaupt dort, was haben sie in ihrem früheren Leben, an das sie sich nicht mehr erinnern können, verbrochen um das zu verdienen? Gibt es überhaupt einen Ausgang? Warum werden sie von den Griewern angerufen und wohin gehen diese bei Tag? All diese brennenden Fragen schwirren auch dem Leser im Kopf herum und man will einfach wissen, was dort los ist. Ich habe ja gehofft, dass dieses Buch ohne Liebesgeschichte auskommt, aber mit der Ankunft von Teresa war klar, dass dies nicht der Fall sein wird. Das zwischen ihr und Thomas eine Verbindung besteht, war mir ein wenig zu vorhersehbar. Allerdings hat es mir sehr gut gefallen, dass sich durch Gedankenübertragung miteinander kommunizieren können. Ich bin auf alle Fälle gespannt, woher sich die beiden kennen.
Bei dem Buch fällt auf, dass ich nicht nur daran interessiert bin, wie die Handlung weiter geht, sondern auch, was geschah bevor die Jungen auf die Lichtung kamen. Das nichts, was auf der Lichtung geschieht, Zufall ist wird mit Fortschreiten der Geschichte immer klarer.

Auch wenn das Buch im Allgemeinen sehr gut aufgebaut und überaus spannend ist, gibt es einige Makel, die ich an dieser Stelle nicht verschweigen möchte.
Auffallend ist vor allem der ungewöhnliche Sprachgebrauch der Jungen. Sie haben für einige Schimpfwörter nämlich eigene Begriffe erfunden, zum Beispiel "Klonk" und "Neppdepp". Das fand ich vor allem am Anfang sehr eigenwillig und auch ein wenig störend. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber daran. Außerdem ist es mir wahnsinnig auf die Nerven gegangen, das Thomas nicht schon viel früher kapiert hat, was "ANGST" bedeutet. Er kam nämlich erst 100 Seiten nachdem es wirklich offensichtlich war, auf die Bedeutung. Für den Jungen, der sonst so intelligent und schlagfertig ist, fand ich das einfach nicht realistisch.

Fazit

Eine überaus interessant Dystopie, die sich ein wenig von den vielen anderen abhebt.


1 Kommentar:

  1. Klingt recht interessant, könnte ja glatt mal was für mich sein, wobei ich sonst ja sowas eher nicht mag. ;)

    Danke für den Tipp!

    Liebe Grüße

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