Gemeinsam mit Steffi machte ich mich gestern Nachmittag auf den 150 km langen Weg nach München. Dank Steffis toller Fahrkünste kamen wir bereits 1,5 Stunden nach dem Start am Parkplatz in München an. Nach kurzer Reise mit S- und U-Bahn waren wir auch schon vor der Rechtsmedizin in München. Nach kurzer Suche nach dem Eingang hatten wir die Schlange gefunden, die bereits 20 Minuten vor dem Einlass eine beträchtliche Länge erreicht hatte. Wir waren beide richtig froh darüber, dass wir früh genug nach München los gestartet sind.
Nachdem wir uns einen Platz in der fünften Reihe gesichert hatten, kaufte ich mir noch schnell das neueste Buch von Kathy Reichs, mit dem klingenden Titel "Fahr zu Hölle". Pünktlich um 20 Uhr startete dann die Lesung, die zunächst durch ein witziges, leicht makaberes Gespräch mit dem Münchner Rechtsmediziner Dr. Oliver Peschel, der unter anderem den Unterschied zwischen Pathologen, Anthropologen und Rechtsmediziner erklärte, eingeleitet wurde. Außerdem erzählte er von seinem beruflichen Kontakt zu Kathy Reichs. "Als Pathologen trifft man sich nicht unbedingt bei Katastrophen, wie vielleicht alle meine, aber ich habe Frau Reichs bereits auf einem Kongress getroffen." erklärte er.
Der Abend begann also heiter und die gute Stimmung wurde noch gesteigert, als Kathy Reichs gemeinsam mit einer Moderatorin und Sabine Postel, der Schauspielerin vom Tatort Bremen, die den deutschen Leseteil übernehmen sollte, den Raum betrat.
Von Kathy Reichs war ich ehrlich gesagt sehr überrascht. Von einem Menschen, der schon so viel erreicht hat im Leben und weltweit so erfolgreich ist, hätte ich mir mehr "Abgehobenheit" erwartet und nicht so "down to earth" zu sein, wie sie. Sie hat nämlich von Anfang an Humor bewiesen, kleine Scherze gerissen und das Publikum allgemein sehr gut unterhalten. Der Leseteil war bei weitem nicht das Interessanteste an diesem Abend, es waren viel mehr die Interviewfragen, die den Abend spannend machten. Sie gewährte dabei Einblick in ihre Arbeit als Anthropologin, erzählte von ihrer Arbeit bei der Identifizierung der 9/11 Opfer und erklärte wie sie ein Buch schreibt. Der Inhalt ihrer Bücher basiert nämlich zu einem großen Teil auf Fällen, die ihr als Anthropologin wirklich unter gekommen sind. Ihr erstes Buch Deja Dead (dt. Tote lügen nicht) basiert zum Beispiel sehr detailliert auf einem Serienmörderfall, den sie wirklich bearbeitet hat. Bei einem anderen Buch hat sie zwei Fälle miteinander verbunden. Außerdem sprach sie über die Recherche, denn sie kennt zwar einen Großteil der medizinischen Details in und auswendig, ist aber dennoch bei jedem Buch auf die Hilfe von Kollegen angewiesen. Außerdem bereist sie jeden Ort über den sie schreibt.
Zusätzlich zu diesen Hintergrundinformationen wurden noch einige interessante Fakten bezüglich ihrer Bücher geliefert.
Sie ist momentan für 19 Temperance Brennan Bücher unter Vertrag, wobei das gerade erschienene "Fahr zur Hölle" das 14. ist.
Bei ihrer Jugendbuchreihe Virals, rund um Tory Brennan ist sie für insgesamt fünf Bücher unter Vertrag. Der zweite Teil "Seizure", das in den USA im Oktober erscheint, wird auf deutsch im nächsten Jahr unter dem Titel "Virals - Nur die Tote kennt die Antwort" veröffentlicht.
Nach der Lesung nahm sich Kathy Reichs noch Zeit Bücher zu signieren, allerdings war nur ein Buch pro Person erlaubt, so dass ich meine beiden älteren Bücher umsonst mitgeschleppt habe, weil ich mir dann natürlich das frisch erworbene "Fahr zur Hölle" signieren lies.
Alles in allem war das gestern ein sehr gelungener Abend. Danke nochmal an Steffi fürs fahren :)
ich kutschier dich ja gern durch die Gegend - vor allem für Lesungen ;D
AntwortenLöschenWar wirklich toll und ich weiß jetzt gar nicht, was ich noch großartig in meinem Bericht schreiben soll, weil du eh schon alles untergebracht hast xD
Gelungener Beitrag + Fotos! Danke für die vielen Hintergrundinfos. :)
AntwortenLöschenBin mal gespannt, wie dir "Fahr zur Hölle" gefallen wird. Ich war von den letzten 2, 3 Brennan-Bänden nicht so wirklich angetan. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass aus der Serie die Luft raus ist (ich lass mich allerdings gern vom Gegenteil überzeugen ;-)) - genauso wie z.B. bei Patricia Cornwell und ihrer Kay Scarpetta...
Liebe Grüße,
Sabine