Dienstag, August 31, 2010

[Rezension] "Lilienblut" von Elisabeth Herrmann

Inhalt

Sabrina freut sich schon ewig auf ihren 16. Geburtstag, doch der Tag verläuft dann ganz anders, als sie sich es erhofft hatte. Der erste Schock kommt schon am Morgen, als Sabrina sieht, dass ihre Mutter einen ihr wildfremden Mann küsst. Für Sabrina ist diese Situation sehr neu, da ihre Mutter seit ihr Vater die Familie verlassen hatte, keine Beziehung hatte. Zu allem Überfluss schenkt ihr ihre Mutter, die selbst Winzerin ist, einen Weinberg, den Sabrina überhaupt nicht haben will, weil sie mit ihrer Freundin Amelie die Welt entdecken möchte.
Sabrina lenkt sich von dieser Endtäuschung ab, indem sie den Nachmittag mit ihrer Freundin am Rhein verbringt. In einem Seitenarm des Flusses entdecken die beiden ein heruntergekommenes Schiff mit dem Namen "Desiree" - also Sehnsucht. Den Besitzer lernen die beiden dann auch schnell kennen, der 19-Jährige Kilian fasziniert Sabrina sofort. Doch Amelie hat Kilian auch ins Auge gefasst und ein Streit zwischen den Freundinnen führt dazu, dass Amelie am Abend allein auf das Schiff zurückkehrt und dieses nicht mehr lebendig verlässt.

Als Sabrina vom Tod ihrer Freundin erfährt ist sie zutiefst schockiert, dennoch will sie nicht wahrhaben, dass Kilian, der seit der Tatnacht verschwunden ist, der Mörder sein soll. Da die Polizei nicht einmal glaubt, dass die "Desiree" am Rhein vor Anker gelegen ist, ermittelt Sabrina auf eigene Faust. Sie ahnt jedoch nicht in welche Gefahr sie sich bringt...

Meinung

Elisabeth Herrmann die bisher hauptsächlich Krimis geschrieben hat, hat sich mit "Lilienblut" zum ersten Mal an ein Jugendbuch gewagt und dieser Versuch ist ihr so viel sei vorweg genommen auf alle Fälle gelungen. "Lilienblut" beinhaltet eine perfekte Mischung aus Krimi und Liebesgeschichte, der man sich kaum entziehen kann.

Schon bei der ersten Begegnung von Sabrina und Kilian spürt man förmlich die Funken fliegen. Daher konnte ich es auch nachvollziehen, dass Sabrina immer der festen Überzeugung war, dass Kilian nicht der Mörder ihrer Freundin ist. Besonders beeindruckt hat mich ihr Mut und ihr Durchhaltevermögen und dass sie trotz mehrerer Warnungen nicht mit ihren Nachforschungen aufhört.
Sabrina ist auch sonst ein sehr sympathischer Charakter und ich konnte vor allem ihre Enttäuschung über den geschenkten Weinberg gut verstehen, denn mir würde man mit einem Weinberg auch keine Freude machen.
Dass sie dabei ist ein Geheimnis ans Tageslicht zu bringen, in das beinahe das ganze Dorf verstrickt ist, ist Sabrina zunächst nicht bewusst, doch mit der Zeit beginnt sie die Tragweite ihrer Handlungen zu verstehen. Der Leser begibt sich quasi gemeinsam mit ihr auf die Suche nach dem wahren Mörder und auch die Suche nach Kilians Vergangenheit wird nie aus den Augen verloren. "Lilienblut" ist daher vom Anfang bis zum Ende spannend. Ich habe es kaum gewagt das Buch aus der Hand zu legen. Besonders die Tatsache, dass der Großteil der Dorfbewohner etwas zu verheimlichen hat, trägt zur Spannung bei und man weiß nicht wen man vertrauen kann und wen nicht. Etwas enttäuscht war ich dann doch darüber, dass ich mit meiner ersten Vermutung bezüglich des Mörders richtig lag. Insofern ist "Lilienblut" vielleicht doch ein wenig vorhersehbar. Da mir die genauen Beweggründe und andere Details allerdings noch nicht bekannt waren, blieb das Buch trotzdem spannend für mich.

Mit viel Liebe hat Elisabeth Herrmann auch die Orte der Handlung - Leutesdorf und Neuwied in Rheinland-Pfalz - beschrieben. Da kam teilweise richtige Urlaubsstimme bei mir auf. Ich weiß zwar nicht wie es dort aussieht, aber in meiner Fantasie ähnelten die Orte mit ihren Weinbergen und Häfen sehr der Toskana.

Die Liebe steht bei "Lilienblut" zwar nicht zu sehr im Vordergrund, ist aber dennoch immer präsent, da Sabrina alles tut, um ihren geliebten Kilian zu entlasten. Auch das glückliche Ende war dann angenehmerweise in keinster Weise kitschig sondern sehr gelungen.

Fazit

Krimi, Liebesgeschichte, Geheimnisse, Freundschaft, Mord - einfach die perfekte Mischung für ein gutes Buch.
Einen halben Stern Abzug, gibt es dafür, dass mir die Handlung teilweise etwas zu vorhersehbar war.




Vielen herzlichen Dank an cbt für die Bereitstellung von diesem Rezensionsexemplar.




Lesestatistik August

Ich glaube mit 14 gelesenen Büchern habe ich einen neuen persönlichen Monatsrekord aufgestellt :)

Geliebte der Nacht (ausgelesen am 2.8)
The Summoning (ausgelesen am 8.8.)
Alterra: Die Gemeinschaft der Drei (ausgelesen am 9.8.)
Sayuri (ausgelesen am 12.8.)
My Soul to take (ausgelesen am 14.8.)
Schattenauge (ausgelesen am 16.8.)
Rain Song (ausgelesen am 18.8.)
Das Buch der verlorenen Dinge (ausgelesen am 19.8.)
Das Kind (ausgelesen am 21.8.)
Still Alice (ausgelesen am 23.8.)
Lilienblut ausgelesen am 25.8.)
Meridian (ausgelesen am 26.8.)
Zweiherz (ausgelesen am 30.8.)
Mockingjay (ausgelesen am 31.8.)

Highlight des Monats: Das fällt mir dieses Mal besonders schwer, da mir fast alle Bücher sehr gut gefallen haben, am meisten bewegt hat mich allerdings Still Alice

Montag, August 30, 2010

In my Mailbox #5

Da diese Woche sonsts nichts mehr kommt (glaube ich zumindest) und ich mich vor Freude gerade kaum noch zusammenreißen kann, stelle ich heute schon meine Neuzugänge der Woche vor.
Die sind so toll, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll :)

The Hunger Games Trilogy von Suzanne Collins

Gleich alle 3 Bände in einem schönen Schuber, sieht richtig toll aus. Da ich die beiden ersten Teile nur ausgeliehen gehabt habe und mir jetzt sowieso Mockingjay kaufen wollte, habe ich mich dazu entschlossen gleich alle 3 Bücher zu kaufen :)

Ich habe die Bücher gerade 10 Minuten verträumt angeschaut und die Cover gestreichelt (zum Glück hat das niemand gesehen, hat bestimmt ein klein wenig verrückt ausgesehen *g*)

Hier der Klappentext von Mockingjay:

My Name is Katniss Everdeen. Why am I not dead? I should be dead.

Katniss Everdeen, girl on fire, has survived, even though her home has been destroyed. Gale has escaped. Katniss's family is safe. Peeta has been captured by the Capitol. District 13 really does exist. There are rebels There are new leaders. A revolution is unfolding. It is by design that Katniss was rescued from the arena in the cruel and haunting Quarter Quell, and it is by design that she has long been part of the revolution without knowing it. District 13 has come out of the shadows and is plotting to overthrow the Capitol. Everyone, it seems, has had a hand in the carefully laid plans - except Katniss. The success of the rebellion hinges on Katniss's willingness to be a pawn, to accept responsibility for countless lives, and to change the course of the future of Panem. To do this, she must put aside her feelings of anger and distrust. She must become the rebels's Mockingjay - no matter what the personal cost.

Ich habe mir eigentlich vorgenommen ,dass ich "The Hunger Games" und "Catching Fire" auch noch einmal lese, aber ich kann es einfach nicht erwarten Mockingjay zu beginnen, ich werde daher zuerst Mockingjay und eventuell danach die beiden anderen Bücher lesen.


Ein weiterer Neuzugang der Woche ist "Cleo - Wie ich das leben wieder lernte" von Helen Brown.

Anfang Juli bekam ich von vorablesen.de eine E-Mail, dass ich ein Vorabexemplar von "Cleo" erhalten werde. Darüber habe ich mich sehr gefreut, weil ich mich schon beim Lesen der Leseprobe in dieses Buch und in die Katze Cleo verliebt habe. Nach einigen Wochen ungeduldigem Warten, habe ich vorablesen eine Mail geschrieben, wo denn das Buch bleibt. Darauf erhielt ich zunächst keine Antwort, weil ich - wie ich später feststellte - auf die falsche Mail-Adresse geschrieben habe. Als ich dann die richtige gefunden habe, bekam ich auch schnell eine Freundliche Antwort, dass man sich um mein Anliegen kümmern würde und ich damit rechnen kann, das Buch zu erhalten. Das hat sich dann noch ein wenig in die Länge gezogen aber jetzt halte ich "Cleo" endlich in den Händen.
Ich möchte mich hier wirklich nicht über vorablesen beschweren, denn ich glaube eher, dass das Buch irgendwo am Postweg verschwunden ist und bin sehr dankbar, dass vorablesen.de dafür gesorgt hat, dass ich das Buch doch noch bekomme.

Klappentext (gekürzt)

Als Sam kurz nach seinem neunten Geburtstag überfahren wird und stirbt, bleiben seine Eltern und sein kleiner Bruder Rob verzweifelt zurück. Einige Wochen später wird ein eher hässliches weibliches Katzenjunges bei der Familie, die auf einem unwegsamen Hang am Rande von Wellington, Neuseeland, lebt, abgeliefert. Sam hatte sich das Kätzchen noch vor dem Unfall als Geschenk ausgesucht. Die in Australien lebende Autorin und Journalistin Helen Brown erzählt in dieser literarischen Autobiographie die berührende Geschichte ihrer Familie, die sich mit Hilfe der Katze Cleo nach dem tragischen Unglück zurück ins Leben kämpft.



Der dritte und letzte Neuzugang des Tages bzw. der Woche ist "My Soul to save" von Rachel Vincent

Rückentext:


When Kaylee Cavanaugh screams, someone dies.

So when teen pop star Eden croaks onstage and Kaylee doesn't wail, she knows something is dead wrong. She can't cry for someone who has no soul.

The last thing Kaylee needs right now is to be skipping school, breaking her dad's ironclad curfew and putting her too-hot-to-be-real boyfriend's loyalty to the test. But starry-eyed teens are trading their souls: a flickering lifetime of fame and fortune in exchange for eternity in the Netherworld—a consequence they can't possibly understand.

Kaylee can't let that happen, even if trying to save their souls means putting her own at risk….


So jetzt geh ich aber schleunigst lesen :-)

Blog Award

Vielen lieben Dank an Kuschel und Vyoletta die mir einen Blog-Award verliehen haben.
Jetzt muss ich noch 10 Dinge und 10 Blogs auswählen, die ich am Liebsten mag.

10 Dinge die ich mag:

1. Lesen
2. Reisen
3. Filme schauen
4. Kuscheln
5. In der Sonne liegen
6. Freunde treffen
7. Internet
8. Bloggen
9. Musik
10. Shoppen

Ich werde an dieser Stelle keine 10 Blogs anführen, da es erst kürzlich einen solchen Award gegeben hat und ich mich sowieso kaum entscheiden kann, welche Blogs mir am besten gefallen, denn sie sind alle toll!

Freitag, August 27, 2010

[Rezension] "Meridian - Dunkle Umarmung" von Amber Kizer

Inhalt

Meridians Leben war schon immer anders als das ihrer Mitmenschen, denn Tiere suchen zum Sterben ihre Nähe. Das führt dazu, dass sie jeden morgen nach dem Aufstehen als Erstes alle Tierkadaver wegräumen muss, die um sie herum liegen und dass ihr Garten mittlerweile einem Friedhof gleicht. Dadurch fühlt sich Meridian nicht nur in der Schule sondern auch in ihrer Familie ausgeschlossen. Sie hat das Gefühl, dass niemand ihr zu Nahe kommen will.
Mit der Zeit hat sie sich mit ihrem Schicksal abgefunden und versucht so gut es geht ein normales Leben zu führen. Doch an ihrem 16. Geburtstag geschieht ein schlimmer Autounfall vor ihrem Haus und sie spürt das Leid der sterbenden Menschen am eigenen Leib. Daraufhin wird sie von ihrer Familie zu einer Tante geschickt, da sie eine Bestimmung hat, der sie von nun an nachgehen muss. Von ihrer Tante erfährt sie dann, dass sie eine Fenestra ist, ein Fenster durch das die Seelen der Toten gehen um den ewigen Frieden zu finden. Doch diese Aufgabe ist schwerer als gedacht, denn neben der Gefahr die jede Seele, die durch sie hindurchgeht birgt, wird Meridian auch von den Aternocti verfolgt. Und für die Kirche ist sie eine gottlose Hexe, die verschwinden muss.

Meinung

Zu diesem Buch wollte ich ursprünglich keine Rezension schreiben, weil ich vor dem Lesen ein Jugendbuch erwartet habe, das zwar unterhaltsam ist aber nichts besonderes beinhaltet. Doch ich wurde schnell eines Besseren belehrt - Meridian ist alles andere als ein durchschnittliches Jugendbuch.

Schon der Inhalt ist etwas besonderes, selten steht in einem Buch, vor allem wenn es für jugendliche Leser ausgerichtet ist der Tod so sehr im Vordergrund. Vor allem das Leben nach dem Tod wird hier sehr intensiv behandelt. Die Darstellung vom Leben nach dem Tod hat mir in "Meridian" besonders gut gefallen. Jeder kommt an jenen Ort, der ihn zu Lebzeiten am glücklichsten gemacht hat und wird von allen geliebten Menschen erwartet. Doch dies geschieht nur, wenn eine Fenestra dabei hilft, denn ansonsten kann es sein, dass die Seele ewig herumirrt oder von den Aternocti an einen dunklen Ort gebracht wird, den wir gemeinhin als Hölle bezeichnen.
Auch dass die Autorin versucht den Tod und das Leben danach so gut es geht von einer bestimmten Religion zu trennen, hat mir zugesagt. Dass sie des weiteren die Kirche sogar als die Bösen darstellt, ist zwar (vor allem für das amerikanische Publikum) sehr gewagt, aber trotzdem oder gerade deshalb überzeugend. Meiner Meinung nach lassen sich die Menschen viel zu leicht beeinflussen und verlieren sich oft in etwas, dass sie irgendwann nicht mehr kontrollieren können. Dass es dadurch dann zu Hass kommt ist nur logisch und im Buch richtet sich all dieser Hass gegen Meridian und vor allem gegen ihre Tante Merry, die früher eine anerkannte Krankenschwester war. Leider ist es auch heute noch so, dass die Menschen Angst vor dem Unbekannten haben und dieses so gut es geht meiden, so wie Merry gemieden wird.

All das macht das Buch sehr tiefgründig, was ich von einem Jugendbuch nicht unbedingt erwartet habe, mich aber sehr positiv überrascht hat. Natürlich darf neben diesem Glaubenskampf auch eine Liebesgeschichte nicht fehlen.
Schon bei ihrer Ankunft lernt Meridian Tens kennen, einen jungen Mann, der ihrer Tante so gut es geht unter die Arme greift und der auch viel über die Fenestrae zu wissen scheint. Doch zunächst ist er gegenüber Meridian sehr abweisend, teilweise sogar gemein. Mit der Zeit erfährt man den Grund für seine Zurückhaltung, Tens ist ein Wächter, der Meridian zugeteilt ist. Dadurch kann er all ihre Gefühle empfinden, ist damit aber noch überfordert. In "Meridian" entwickelt sich die Liebesgeschichte zwischen den beiden sehr subtil, am Anfang werden nur Andeutungen gemacht. Das hat mir sehr gut gefallen, denn oft rückt die Liebesgeschichte absolut in den Vordergrund, was hier überhaupt nicht der Fall war. Es steht eigentlich immer der düstere Teil der Handlung - der Kampf gegen die Aternocti im Vordergrund. Trotzdem verliert man als Leser die Gefühle der beiden nie aus den Augen und kann die Liebe beim Lesen förmlich spüren.

Alle Charaktere waren mir auf Anhieb sympathisch, vor allem Tante Merry ist mit ihren 106 Jahren ein echtes Unikat und ihre Schlagfertigkeit hat mich teilweise zum Staunen gebracht. Ein kleines Highlight ist auch die Wölfin Custos, die Meridian dank ihrem feinfühligen, nahezu übersinnlichem Gespür mehr als ein Mal das Leben rettet.

Fazit

Düster, spannend bis zum Schluss und überraschend tiefsinnig - ein absolutes Must-Read.




Zusatzinformationen

Schon auf den letzten 50- 100 Seiten habe ich mir gedacht, dass eine Fortsetzung wirklich toll wäre, weil ich einfach noch mehr über Meridian und Tens erfahren will. Gleich nachdem ich das Buch beendet habe, habe ich recherchiert und dabei herausgefunden, dass es einen zweiten und sogar einen dritten Teil geben wird.
Der 2. Teil wird in den USA unter dem Titel "Wildcat Fireflies" am 11 Juli 2011 erscheinen. Teil 3 folgt 2012.
Leider bedeutet, dass eine Wartezeit von über einem Jahr, aber ich bin mir sicher, das Warten wird sich lohnen!



Mittwoch, August 25, 2010

[Rezension] "Still Alice" von Lisa Genova

Inhalt

Alice Howland lebt ein zufriedenes Leben. Sie ist eine anerkannte Professorin an der Harvard University und als Expertin für Linguistik reist sie von Vortrag zu Vortrag. Sie ist glücklich verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Doch plötzlich vergisst sie immer mehr Termine, verlegt ihre Sachen und findet beim Joggen nicht mehr nach Hause. Nach mehrern Arztbesuchen wird bei ihr Alzheimer diagnostiziert und der bisher unabhängigen Frau wird klar, dass diese Krankheit ihr Leben verändern, ja sogar zerstören wird. Sie hat immer mehr Schwierigkeiten sich auch nur die einfachsten Dinge zu merken, ihren Beruf muss sie bald aufgeben und man kann sie kaum noch alleine lassen...

Meinung

Wow, dieses Buch ging mir wirklich sehr nah! Man fühlt so sehr mit Alice mit, dass es manchmal unerträglich wird ihr Leiden mit anzusehen. Dabei bekommt man eine Ahnung wie schlimm es für die Angehörigen von Alzheimerpatienten ist, ihren Liebsten dabei zuzusehen, wie sie immer mehr vergessen und ihre Persönlichkeit verlieren.

Das Buch ist auch super aufgebaut. Am Anfang merkt man kaum etwas von Alice Krankheit, das gelegentliche Vergessen von Terminen und Verlegen von Sachen sieht man zunächst als Folgen des normalen Alltagsstresses an. Doch schon bald wird dem Leser schmerzhaft bewusst, dass Alice schwerwiegende Probleme hat.

Lisa Genova hat für "Still Alice" sehr genau recherchiert und sich mit verschiedenen Ärzten, die sie mit Alzheimer beschäftigen, in Verbindung gesetzt. Diese Mühe bemerkt man vor allem bei der Beschreibung der ausführlichen Tests, denen sich Alice unterziehen muss. Ich persönlich fand diesen medizinischen Aspekt besonders interessant, weil man wirklich mitbekommt wie Alzheimer diagnostiziert wird und auf welche Art und Weise die Krankheit immer weiter fortschreitet.
Auch der von Alice selbst erfundene "Butterfly-Test" zeigt den Krankheitsverlauf sehr deutlich. Sie hat sich 5 Fragen zusammengestellt und eigentlich vor sich umzubringen, falls sie eines dieser wichtigen Dinge ihres Lebens nicht mehr weiß (z.B. das Geburtsdatum ihrer Kinder). Mit der Zeit werden die Informationen immer ungenauer, bis sie eigentlich kaum mehr vorhanden sind und Alice die Fragen ohne es zu wissen falsch beantwortet. Genau da liegt nämlich das Problem, sie weiß gar nicht mehr, dass ihre Antworten falsch sind...

Auch ihre Scham zuzugeben, dass sie krank ist und Hilfe braucht, konnte ich sehr gut nachvollziehen. Mit ihren 50 Jahren will sie einfach nicht einsehen, dass sie eine schwere Krankheit hat, die ihr über kurz oder lang das Leben kosten wird.

Schockiert hat mich auch, wie schnell die Krankheit fortschreitet, innerhalb von zwei Jahren wurde aus der junggebliebenen erfolgreichen Alice eine hilflose Frau, die auf ihre Angehörigen angewiesen ist.

Am meisten mitgenommen hat mich jener Teil, indem Alice ihre Kinder kaum mehr kennt, ihre Namen vergessen hat und ihr Töchter nur noch als "die Schauspielerin" und "die Mutter" bezeichnet. Ihr Sohn verschwindet ganz von der Bildfläche. Dabei hat mich fasziniert wie gut ihre Tochter Lydia mit der Krankheit ihrer Mutter umgeht. Man hatte manchmal sogar das Gefühl, dass die Krankheit die beiden wieder zusammengebracht hat.

Das Ende des Buches hat mich dann zum Weinen gebracht, denn es macht deutlich, dass man alles andere vergessen kann aber so starke Gefühle wie Liebe bleiben bis zum Tod.

Im Allgemeinen erinnert mich die Art, wie Lisa Genova die Gefühle in ihre Handlung einfließen lässt und die Tragik der Geschichte sehr an Jodi Picoult. Und das ist ein großes Kompliment!

Fazit

Ich kann kaum in Worte fassen, wie ergreifend ich dieses Buch fand. "Still Alice" lässt einen so schnell nicht mehr los! Klare Empfehlung: LESEN!



Zusatzinformationen

Auf Deutsch erschien "Still Alice" unter dem Titel "Mein Leben ohne Gestern" bei Bastei Lübbe.

Im Jänner 2011 veröffentlicht Lisa Genova ihr zweites Buch "Left Neglected", das ich mir auf alle Fälle auch kaufen werde. Weitere Informationen findet ihr hier.





Dienstag, August 24, 2010

In my Mailbox # 4

"Alterra" von Maxime Chattam

Klappentext:

Matt, Ambre und Tobias - die Gemeinschaft der Drei - haben auf einer Insel Zuflucht gefunden, wo sie von einer Gruppe Kinder aufgenommen wurden, die sich selbst "Pans" nennen. Doch nun nähert sich aus dem Norden ein bedrohliches Schattenwesen, das in Matts Träume und Gedanken eindringen kann, während aus dem Süden eine ganz andere Gefahr droht: Die schreckliche Königin Malronce schickt ihre Soldaten aus, um gnadenlos Jagd auf die Pans zu machen - und Matt in ihre Gewalt zu bringen.

Um seine Fraunde nicht zu gefährden, beschließt Matt, die Insel zu verlassen und einen Weg zu finden, in der Wildnis zu überleben. Doch das lassen seine besten Freunde Tobias und Ambre nicht zu: Sie werden mit ihm gehen, mit ihm kämpfen und allen Gefahren gemeinsam trotzen. Ihre Freundschaft, ihr Mut und ihr Zusammenhalt werden jedoch auf einer harte Probe gestellt. Denn auf ihrer Flucht geraten sie in den schier undurchdringlichen Blinden Wald. Überdimensionale Tiere und riesige Pflanzen versetzen das Trio in Angst und Schrecken. Dann tauchen ameisenartige Wesen auf, die in einer Festung in den Wipfeln der Bäume hausen und dort mit Luftschiffen navigieren. Wie aus dem Nichts werden Matt, Ambre und Tobias plötzlich in die Höhe katapultiert: Sie sind Gefangene...

Herzlichen Dank an den Pan-Verlag für die Bereitstellung von diesem Rezensionsexemplar!


[Rezension] "Das Buch der verlorenen Dinge" von John Connolly

Inhalt

Schon während der schweren Krankheit seiner Mutter, hat sich David gewisse Verhaltensweisen angeeignet, z.B. dass er alles in seiner Umgebung zählt. Da nur gerade Zahlen "gut" sind schlägt er sich unter anderem noch mal an den Kopf, nachdem er irgendwo angestoßen ist. All das tut er, da er der Meinung ist, seine Mutter würde sterben, wenn er auch nur eine dieser selbst auferlegten Regeln missachtet. Doch seine Mutter stirbt, obwohl er sich brav an aller Regeln gehalten hat. David ist daher am Boden zerstört. Als dann auch noch eine neue Frau in das Leben seines Vater tritt, verbringt er immer mehr Zeit mit Büchern um sich abzulenken. Schon bald beginnen die Bücher mit ihm zu sprechen. Eines Tages hört er dann die Stimme seiner toten Mutter, die ihn zu einer bestimmten Stelle im Garten lockt. Dort taucht er in eine Welt ein, die noch kein Mensch vor ihm betreten hat, denn diese Welt setzt sich aus den Geschichten zusammen, die David bisher gelesen hat.
Diese Fantasiewelt ist aber alles andere als angenehm und David möchte so schnell wie möglich nach Hause. Dafür benötigt er jedoch das "Buch der verlorenen Dinge". Er begibt sich auf eine abenteuerliche Reise quer durch die Märchenwelt...

Meinung

John Connolly entführt den Leser mit "Das Buch der verlorenen Dinge" in eine Märchenwelt, die so ganz anders ist, als sie sonst immer dargestellt wird. Alles ist ein wenig düsterer, gefährlicher und aufregender.
Der Autor hat durch die Vermischung bekannter Märchen eine ganz neue Geschichte erschaffen. Dabei kommen auch lustige Abschnitte zu nicht zu kurz. Mein persönliches Highlight war Schneewittchen - das dicke, hässliche, gemeine Schneewittchen, das ihren Zwergen ganz schön auf die Nerven geht. Die Erinnerung an diesen Teil der Handlung zaubert mir immer noch ein Lächeln auf das Gesicht. Auch die etwas andere Geschichte von Hänsel und Gretel ließ Nichts zu wünschen übrig.

Doch es gab auch sehr düstere, um nicht zu sagen furchtbare und grausame Handlungsabschnitte. "Die Jägerin" zum Beispiel, die sich aus dem Kopf von Menschen und den Körper von Tieren das perfekte Jagdobjekt bastelt, war richtig gruselig. Hier wurde der 12-Jährige David zum ersten Mal zum Helden, denn seine Idee sie zu überwältigen ,war einfach genial.
Auch den Charakter des schwulen Prinzen, Roland, der zu Davids Wegbegleiter und Freund wird, fand ich sehr gelungen.

Neben den Inhalten, die aus den verschiedensten Märchen zusammengewürfelt wurden, verwendet der Autor auch eine Sprache, die man sonst nur von Märchen kennt. Das hat sehr gut zur Handlung gepasst, eine moderne Sprache wäre einfach nicht glaubhaft gewesen.

Auch der aus Märchen nur zu gut bekannte Kampf zwischen Gut und Böse hat nicht gefehlt und auch hier hat das Gute am Ende gesiegt.

Bis zum Ende gab es viele unerwartete Handlungen, sodass das Buch immer eine gewisse Spannung aufrecht erhielt.
Am besten gefallen haben mir allerdings die letzten 10 -20 Seiten, die vom gealterten David handeln und der Spruch des Försters "Am Ende kehren alle hierher zurück" hat mich zu Tränen gerührt. Die Vorstellung nach dem Tod in seiner eigenen Fantasiewelt zu leben, finde ich wunderschön.

Was mich allerdings sehr gestört hat, war die Aufmachung des Buches, denn selten habe ich so klein gedruckte Buchstaben gesehen. Das Lesen wurde dadurch teilweise sehr anstrengend und ich musste des öfteren Pausen machen, um meine Augen zu entspannen. Das muss meiner Meinung nach einfach nicht sein, es wäre doch nicht zu viel verlangt, den Text in einer angenehmerenn Schriftgröße abzudrucken.

Fazit:

Ein Märchen für Erwachsene, das gewisse Etwas hat mir aber gefehlt.



Vielen Dank für die Bereitstellung von diesem Rezensionsexemplar an Ullsteinbuchverlage





Donnerstag, August 19, 2010

In my Mailbox # 3

Diese Woche haben "nur" 2 Bücher zu mir ins Regal gefunden und zwar:

"Zweiherz" von Antje Babendererde

Rückentext:

Zweiherz, so erzählt man sich die Legende bei den Navajo-Indianern, ist ein listenreicher Verführer, der Unruhestifter in der Welt seit Beginn allen Lebens. Deutlich spürt Kaye seine Nähe, als sie ihre große Liebe Will wieder trifft. Kaye, mit dem Schulabschluss in der Tasche und den Zukunftsplänen im Kopf – Will, verurteilt für ein Verbrechen, das für Kaye unbegreiflich bleibt, und nun vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen. Kaye liebt Will noch immer, aber wie ein unantastbares Geheimnis steht Wills Vergangenheit zwischen ihnen.

"Die fließende Königin" von Kai Meyer


Rückentext:

In einer Welt voller Zauber und Magie steht Merle vor einer großen Aufgabe.

In einem Venedig, in dem die Zauberei nie gestorben ist, suchen Meerjungfrauen und geflügelte Löwen, Meisterdiebe und Zauberspiegelmacher die Fließende Königin. Aber nur Merle gelingt es, ihr Vertrauen zu gewinnen. Um die Jagd nach dem phantastischen Wesen entbrennt ein abenteuerlicher Kampf gegen die Mächte des Bösen. Doch plötzlich öffnet sich die Erde und aus den Flammen steigt etwas Unbeschreibliches empor.



Beide Bücher zusammen haben mich nur 8 Euro gekostet - ich liebe Mängelexemplare :)

Mittwoch, August 18, 2010

[Rezension] "Rain Song" von Antje Babendererde

Inhalt

Nach fünf Jahren kehrt Hanna zurück nach Neah Bay. Dorthin, wo sie sich damals unsterblich in den Makah-Indianer Jim verliebt hat. Er ging daraufhin mit ihr nach Deutschland. Dort lebten sie 6 Monate lang, bis er von einem Tag auf den anderen spurlos verschwand. Erst jetzt fühlt sich Hanna stark genug ihn aufzuspüren um der 4-jährigen Ola endlich die vielen Fragen nach ihrem Vater beantworten zu können.
Doch im Reservat ist Hanna alles andere als willkommen, denn die anderen Indianer machen sie für das Verschwinden von Jim verantwortlich. Außerdem entkommt sie an ihrem ersten Tag in Neah Bay nur knapp dem Tod, denn das Geländer einer Aussichtsplattform bricht plötzlich zusammen und Hanna kann nur mit Hilfe von Greg einen tödlichen Sturz von der Felswand verhindern. Greg kümmert sich daraufhin um sie, doch als sie erfährt, dass sie der Grund dafür war, dass sein Ziehbruder Jim das Reservat verlassen hat, reagiert er sehr misstrauisch. Doch Hanna, die der Meinung war, dass Jim, nachdem er sie verlassen hat, wieder zu den Makah zurückgekehrt ist, kann Greg davon überzeugen ihr bei der Suche nach Jim zu helfen.
Diese Suche gestaltet sich aber schwieriger als gedacht und zudem häufen sich die Angriffe auf Weiße im Reservat.

Meinung

"Rain Song" ist das erste Buch von Antje Babendererde, das ich gelesen habe. Von vielen Seiten habe ich bisher nur gutes über sie gehört und ich wollte mich jetzt endlich selbst davon überzeugen, ob ihre Bücher wirklich so gut sind. Dazu kann ich nur sagen, dass zumindest "Rain Song" noch viel besser ist als erwartet.
Frau Babendererde hat eine wirklich bezaubernde Art zu schreiben und ihr gelingt es von Anfang an den Leser in die Welt der Indianer zu entführen. Besonders beeindruckt hat mich die Hingabe mit der sie über das Leben der Indianer berichtet hat. In ihren Beschreibungen von Ritualen merkt man einerseits, dass sie sehr ausführlich recherchiert hat und andererseits ihr persönliches Interesse und ihre Zuneigung zu den Indianern.

Dabei macht sie allerdings nicht den Fehler, die Indianer nur als Opfer der Weißen darzustellen, sondern zeigt auf, dass auch sie nicht unfehlbar und perfekt sind.
Auch den Zwiespalt zwischen Tradition und Moderne, den viele Indianer unserer Zeit immer noch nicht gewachsen sind, stellt Babendererde sehr überzeugend dar.
Diesen Zwiespalt drückt sie auch in Form der beiden Hauptcharaktere aus: Einerseits Hanna, die moderne, unabhängige Frau aus Deutschland, und auf der anderen Seite der Makah-Indiander Greg, der noch sehr an den alten Riten festhält und diese gegenüber Hanna vehement verteidigt.
Mit der Zeit entwickeln sich die beiden Charakter allerdings weiter und akzeptieren die kulturellen Eigenheiten des anderen.
Vor allem die Entwicklung von Greg, der mir zunächst noch sehr unsympathisch war, hat mir gefallen.
Besonders erwähnenswert ist auch die kleine Nebenhandlung mit den Jugendlichen Grace und Joey, die sich nur heimlich treffen können, weil er ein Nachkomme von Sklaven ist. Am Ende habe ich dann allerdings ein deutliches Happy-End vermisst. Man kann aber annehmen, dass sich die harten Regeln im Reservat zur ihren Gunsten etwas gelockert haben.

Das Ende war dann sehr überraschend und noch viel grausamer, als ich es mir vorgestellt habe. Die letzten 100 Seiten wurden so regelrecht von mir verschlungen, da ich es kaum erwarten konnte, zu erfahren, was wirklich mit Jim passiert ist.

Fazit

Antje Babendererde weiß, wie man gute Bücher schreibt!



Vielen lieben Dank an den Arena - Verlag für die Bereitstellung von diesem Rezensionsexemplar.

Montag, August 16, 2010

[Rezension] "Sayuri" von Carina Bargmann

Inhalt

Marje lebt in der Kaiserstadt. Allerdings gehört sie nicht zu den Reichen, die über genug Wasser zum Überleben verfügen, denn sie ist ein Tallermädchen. Die Taller werden von der Wasserversorgung abgeschnitten und kämpfen daher täglich gegen den Tod. Um diesem Leid ein Ende zu setzen beschließt Marje gemeinsam mit Milan in die Zisterne einzubrechen, um das Wasser in den Stadtteil der Taller zu leiten. Das gelingt zwar, aber auf der Flucht entkommt Marje den Wächtern des Kaisers nur knapp. Dabei verletzt sie allerdings einen Soldaten des Kaisers. In den nächsten Tagen lebt sie mit der Angst ihn getötet zu haben, aber schon bald hat sie mit schwerwiegenderen Problemen zu kämpfen. Denn bei einem jährlichen Festumzug verkündet der Kaiserbruder, Miro, dass alle 16-Jährigen die Stadt verlassen müssen, weil sie dafür verantwortlich sind, dass der Wasserstand des Flusses Shanu stetig sinkt.
Marje verlässt daraufhin mit ihrer Freundin Sayuri fluchtartig die Stadt und hofft, dass es ihnen gelingt in der Wüste zu überleben. Dort treffen sie auf Kiyoshi, den Neffen des Kaisers, der nicht länger eine Marionette seines Onkels Miro sein will. Schon bald wird klar, dass Miro die 16-Jährigen nur unter einem Vorwand fort gesandt hat, um ein dunkles Geheimnis zu vertuschen...

Meinung

Sayuri reißt den Leser von Anfang an mit! Marjes Eindringen in die Zisterne und die anschließende Flucht daraus war ein sehr abrupter und spannender Einstieg.
Dadurch konnte ich mich sehr schnell mit Marje anfreunden. Für mich ist sie sowieso die eigentliche Heldin des Buches, denn mit ihr konnte ich mich am meisten identifizieren.

Auch die Kulissen der Handlung - zunächst die Kaiserstadt und später die Wüste - sind sehr atmosphärisch. In der Kaiserstadt hat man als Leser zunächst die Gelegenheit mit den wichtigsten Charakteren vertraut zu werden. In der Wüste, die mehr als eine Gefahr birgt, wird die Handlung dann intensiver und spannender.
In beiden Welten gibt es die unterschiedlichsten Fantasiewesen, die zum Großteil der Fantasie der Autorin entsprungen sind. Das hat natürlich den Vorteil, dass man mit noch nie dagewesenen Wesen konfrontiert wird. Diese neu erschaffenen Tieren konnten mich jedoch nicht vollends überzeugen, denn teilweise konnte ich mir die Wesen einfach schwer bildlich vorstellen. Die Wiljar und auch die Irrlichter blieben bis zum Ende ein Rätsel für mich. Das kann natürlich an meiner mangelnden Vorstellungskraft liegen, allerdings hätte ich mir teilweise etwas ausführlichere Erklärungen gewünscht.

Die Handlung hat mir im Großen und Ganzen jedoch sehr gut gefallen. Ich wurde einige Male positiv überrascht, da "Sayuri" doch die ein oder andere unerwartete Wendung bereit hält. Auch das Ende hätte ich mir so wirklich nicht erwartet, denn ich habe mir eigentlich ein Happy-End mit der glücklichen Vereinigung zweier Pärchen (ohne hier zu viel verraten zu wollen) ausgemalt. Allerdings kam das Ende etwas zu abrupt. Teilweise hatte ich nämlich das Gefühl, dass am Ende etwas gestrichen wurde.

Während dem Lesen habe ich mir oft die Frage gestellt, wie es der Autorin mit ihren 17 Jahren gelungen ist, so wunderbare Worte zu finden, die den Leser so sehr fesseln, dass man das Buch kaum zur Seite legen will. Carina Bargmann hat mit ihrem Debütroman bewiesen, dass sie auf alle Fälle ein aufgehender Stern am Fantasyhimmel ist. Ich bin mir sicher, dass wir von ihr noch viel hören bzw. lesen werden.

Fazit:

Fantasyfans werden mit "Sayuri" mit Sicherheit auf ihre Kosten kommen.




Vielen Dank für die Bereitstellung von diesem Rezensionsexemplar an den Arena-Verlag


Dienstag, August 10, 2010

In my Mailbox #2

Diese Woche konnte ich mich wieder über viele tolle Bücher freuen.
Mein SuB hat jetzt mit 30 Büchern einen neuen Höchststand erreicht, aber zum Glück hab ich in den nächsten 4 Wochen ganz viel Zeit zum Lesen :)

"The Body Finder" von Kimberly Derting

Klappentext:

Violet Ambrose is grappling with two major issues: Jay Heaton and her morbid secret ability. While the sixteen-year-old is confused by her new feelings for her best friend since childhood, she is more disturbed by her "power" to sense dead bodies—or at least those that have been murdered. Since she was a little girl, she has felt the echoes the dead leave behind in the world . . . and the imprints that attach to their killers.

Violet has never considered her strange talent to be a gift; it mostly just led her to find dead birds her cat left for her. But now that a serial killer is terrorizing her small town, and the echoes of the local girls he's claimed haunt her daily, Violet realizes she might be the only person who can stop him.

Despite his fierce protectiveness over her, Jay reluctantly agrees to help Violet find the murderer—and Violet is unnerved by her hope that Jay's intentions are much more than friendly. But even as she's falling intensely in love, Violet is getting closer and closer to discovering a killer . . . and becoming his prey herself.


"Splitter" von Sebastian Fitzek


Rückentext:

Was wäre, wenn wir die schlimmsten Ereignisse unseres Lebens für immer aus dem Gedächtnis löschen könnten? Und was, wenn etwas dabei schiefginge?



Vielen Dank an Droemer-Knaur für die Bereitstellung von diesem Rezensionsexemplar!


Für die nächsten beiden Bücher bedanke ich mich recht herzlich beim
Arena-Verlag!



"Rain Song" von Antje Babendererde

Rückentext:


Der Sturz von den Klippen hätte leicht tödlich ausgehen können. Doch Hanna überlebt - dank des Makah-Indianers Greg. Aber ist es ein Zufall, dass die Brüstung der Aussichtsplattform genau an jenem Tag nachgegeben hat? Und was hat es mit der Legende der geheimnisvollen Frau vom Wald auf sich, die immer häufiger im Reservat gesichtet wird? Hanna ahnt, dass die Vorfälle etwas mit ihrer verzweifelten Suche nach Jim zu tun haben, den sie vor fünf Jahren hier kennenlernte. Gemeinsam mit Greg geht sie den Dingen auf den Grund. Doch während sie und Greg sich näher kommen, entdecken sie Stück für Stück Jims wahre Identität und damit ein Geheimnis, wie es furchtbarer nicht sein könnte.


"The Hollow" von Jessica Verday

Klappentext:


Es hieß, sie hätte Selbstmord begangen. Jeder sagte das. Was als Gerücht begann und von diskreten Menschen in kleinen Gruppen flüsternd angedeutet wurde, wuchs sich rasch zu etwas aus, das von weniger diskreten Menschen in großen Gruppen offen diskutiert wurde. Ich hatte es so satt, ihnen zuzuhören. Sie fragten mich aus. Immer und immer wieder, um herauszufinden, ob ich wusste, was geschehen war. Aber meine Antworten blieben dieselben. Trotzdem versuchten sie es immer wieder aufs Neue, als ob sie erwarteten, dass meine Antworten sich eines Tages plötzlich ändern würden.
Dabei wusste ich wirklich nichts, aber ich hätte es wissen müssen...und seitdem verfolgt es mich.

Montag, August 09, 2010

[Rezension] "Alterra - Die Gemeinschaft der Drei" von Maxime Chattam

Inhalt:

Ein noch nie da gewesener Sturm bricht über New York und den Rest der USA herein. Doch dabei handelt es sich nicht um einen gewöhnlichen Schneesturm, denn die darauf folgende Dunkelheit verschlingt alle Erwachsenen. Nur Kinder und Jugendliche haben überlebt und müssen sich in einer stark veränderten Welt zurecht finden: Die Pflanzen wachsen überdurchschnittlich schnell, alle technischen Geräte und Autos sind geschmolzen und außerdem lauern einige Gefahren in den Wäldern.
Den Kindern bleibt daher nichts anderes übrig als zusammen zu halten. Die drei Freunde Matt, Tobias und Ambre haben sich in einer neu gegründeten Kindersiedlung kennengelernt und gehen von nun an durch dick und dünn. Allerdings fällt ihnen schnell auf, dass es auch unter den anderen Kindern Verräter gibt, die ihr Vertrauen missbrauchen. Außerdem müssen die Drei einige Kämpfe gegen Tiere, "Mampfer", "Zyniks" und andere Fantasywesen meistern. Matt macht außerdem der allgegenwärtige "Torvaderon" zu schaffen...

Meinung

Die Idee, dass ein Sturm über die Welt hereinbricht, alles zerstört und nur die Kinder zurück lässt, ist an und für sich schon gut. Das ganze aber auch noch als Rache der Erde an der rücksichtslosen, egoistischen Menschheit darzustellen, finde ich genial. Dass die Erde nach Umweltverschmutzung, Atomwaffen und zahlreichen Kriegen den Menschen doch noch eine Chance gibt, indem sie die Kinder überleben lässt - in der Hoffnung diese würden aus den Fehlern ihrer Eltern lernen - ist einfach wunderbar.

Besonders gut gefallen hat, mir dass Maxime Chattam in "Alterra" eine noch nie da gewesene Fantasywelt erschaffen hat. Normalerweise findet man in Fantasybüchern immer nur Vampire, Elfen, Werwölfe, Engel, Dämonen usw. In Alterra gibt es aber "Zyniks", also jene wenigen Menschen die den Sturm überlebt haben und jetzt sehr aggressiv sind und die Kinder töten wollen. Außerdem die "Mampfer", das sind ehemalige Erwachsene, die jetzt stark entstellt, geistig zurückgeblieben und auch sehr aggressiv sind.
Die Kinder, die sich als Anlehnung an Peter Pan von nun an Pans nennen, lernen mit der Zeit mit diesen Gefahren zurecht zu kommen und handeln dabei überraschend vernünftig. Schnell finden sie sich in Siedlungen zusammen, in denen alles in geordneten Maßen abläuft. Jeder hat seine Aufgabe, der er gewissenhaft nachgeht.
Das ist für mich das einzige Manko an dem Buch, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass Kinder so vernünftig handeln würden. Mir haben die anfänglichen Probleme etwas gefehlt.
Andererseits ist es natürlich eine Wunschvorstellung und auch ich würde mir erhoffen, dass sich Kinder in solch einer Ausnahmesituation so angemessen verhalten würden, um ihr Überleben zu sichern.

Die drei Freunde Matt, Tobias und Ambre waren mir sehr sympathisch, vor allem die mutige Ambre ist mir sehr ans Herz gewachsen, was daran liegen könnte, dass sie sozusagen die weibliche Heldin des Buches ist.
Mein absoluter Liebling ist allerdings die Hündin Punsch. Sie ist das einzige bekannte Tier, das nach dem Sturm zutraulich geblieben ist. Dass sie Matt, als er verletzt war, ins Lager getragen hat und den Kindern auch sonst immer eine große Hilfe war, fand ich wirklich rührend.

Zum Rest der Handlung kann ich nur - ohne zu viel zu verraten - sagen, dass sie durchwegs spannend, teilweise auch überraschend und stellenweise einfach nur mitreißend ist. Darüber hinaus gibt es aber auch einige schöne und ruhige Momente. Vor allem das Mysterium um "Torvaderon" und was er von Matt will, hat mich sehr beschäftigt. Da dieses Rätsel bis zum Ende nicht aufgeklärt wurde, kann ich es kaum erwarten den 2. Teil zu lesen.

Im Allgemeinen bin ich von dem Buch sehr positiv überrascht. Ich war eigentlich der Meinung, dass es vor allem auf eine jüngere Zielgruppe ausgerichtet ist, doch auch Erwachsene werden mit "Alterra" ihre Freude haben.

Fazit

Ein Fantasybuch, das seinesgleichen sucht, klare Höchstpunktezahl.




Zusatzinformation:

Die Fortsetzung von Alterra mit dem Titel "Im Reich der Königin" erscheint am 20. August im Pan-Verlag.

Vielen Dank an den Pan-Verlag für die Bereitstellung von diesem Rezensionsexemplar!




Donnerstag, August 05, 2010

In my Mailbox #1

Ich werde ab sofort auch nur mehr wöchentlich über meine Neuzugänge berichten. Allerdings werde ich mir keinen fixen Tag vornehmen, sondern einfach posten, wenn ich Zeit habe.

Lilienblut von Elisabeth Herrmann

Klappentext:

Es ist Sommer und der Rhein glitzert besonders silbern und verführerisch. Sabrina und ihre beste Freundin Amelie können stundenlang am Fluss sitzen, voller Fernweh und Hunger auf das, was Amelie »das Leben« nennt. Aber während Amelie vom Abhauen und der großen Freiheit träumt, scheint Sabrinas Zukunft festgelegt zu sein – soll sie doch den Weinberg ihrer Mutter übernehmen. Alles in Sabrina wehrt sich gegen dieses vorbestimmte Leben … Und dann lernen die beiden Mädchen einen Jungen kennen, der so ganz anders ist als alle Landratten und Winzersöhne. Von dem 19-jährigen Kilian, der mit seinem Schiff einsam am geheimnisvollen »toten Fluss« ankert, geht eine verstörende Anziehungskraft aus. Amelie verfällt ihm sofort – und will über Nacht mit ihm abhauen. Am nächsten Morgen findet man ihre Leiche. Und Kilians Schiff ist verschwunden…
Nur Sabrina weiß, dass Kilian Amelies Mörder sein könnte.

Vielen Dank an den cbt für die Bereitstellung von diesem Rezensionsexemplar.


Außerdem hab ich nicht Wiederstehen können und bei der Thalia folgende Bücher erstanden:

Die Sturmkönigie: Dschinnland von Kai Meyer

Rückentext:

"Mach nicht den Fehler, mir zu vertrauen"

Sabateas Geheimnis liegt in ihrem Blut - es ist Gabe und Fluch zugleich. Als sie aus der Gefangenschaft im Palast des Herrschers entkommt, führt sie ihr Weg ins Reich der Wilden Magie - und in die Arme des Gesetzlosen Tarik. Der schmuggelte kostbares Drachenhaar durch ein Land, in dem die Naturgesetze keine Gültigkeit besitzen.
Gemeinsam begeben sie sich auf eine Reise, an deren Ende die Welt eine andere sein wird.





Stargazer von Claudia Gray
(Teil 2 von Evernight)

Rückentext:

The vampire in me was closer to the surface . . .

Bianca, born to two vampires, has always been told her destiny is to become one. But she has fallen in love with Lucas, a vampire hunter who infiltrated Evernight Academy, the exclusive vampire boarding school she attends. Bianca will do anything to be with Lucas, even if it means lying to the powerful vampires of Evernight.

Her deceit leads her to dig deep into the mysteries of the school, and Bianca discovers that even those she trusts the most have their own dark secrets. When a ghostly force begins attacking Evernight—and targeting Bianca—she learns a shocking truth about her past that will forever change her future.

Die Muschelmagier von Kai Meyer (Teil 2 der Wellenläufertrilogie)

Rückentext:


Eine Nebelwand schützt Aelenium vor den Blicken der Welt. Die schwimmende Stadt ist Wächter des gefährlichen Mahlstroms, der in den Tiefen der Karibik lauert. Aber Aelenium hat versagt. Während hinter dem Horizont der Mahlstrom die See verschlingt, ruht die letzte Hoffnung auf den Wellenläufern.

Jolly und Munk werden in den Korallenpalästen der Stadt auf den Kampf gegen den Mahlstrom vorbereitet. Doch Jolly sehnt sich zurück nach ihrem Leben als Piratin. Als Klabauterheere vor Aelenium aufmarschieren, beginnt eine abenteuerliche Flucht: Über magische Brücken und dunkle Meere, durch wilde Dschungel und auf verlassene Inseln führt ihre Reise. Erst als Munk sie vor eine Entscheidung stellt, erkennt Jolly in ihm ihren gefährlichsten Gegner. Der Kampf um die Magie der Muscheln beginnt.

Vielen Dank an Loewe für dieses Rezensionsexemplar!



Mein Leben als Straßenkind von Sabrina Tophofen

Rückentext:

Mit zehn Jahren zeigt Sabrina ihren Vater bei der Polizei an, ein Jahr später bricht sie aus dem Kinderheim aus und macht sich auf den Weg nach Köln. Sie landet auf der Domplatte, wo sie zum ersten Mal Geborgenheit und Schutz unter den Obdachlosen erfährt, die hier leben. Doch Sabrina lernt auch ,dass der Alltag auf der Straße vor allem Gewalt und Aggression, Drogenkonsum und Missbrauch bedeutet. Auf einzigartige Weise dokumentiert sie ihren täglichen Kampf ums Überleben - für das Recht auf Selbstbestimmung und Akzeptanz.




Vielen Dank an Arena und vor allem an Frau Blümcke, die mir ihr persönliches Programmhighlight zukommen ließ!



Dienstag, August 03, 2010

[Rezension] "Geliebte der Nacht" von Lara Adrian

Inhalt

Die Fotografin Gabrielle will mit ihren Freunden in einem neuen Nachtclub Spaß haben, doch als sie Zeugin eines brutalen Mordes wird, verändert sich ihr Leben schlagartig. Die Polizei glaubt ihr trotz den Fotos, die sie mit ihrem Handy gemacht hat, kein Wort. Es wurde weder eine Leiche noch andere Hinweise auf eine Gewalttat gefunden. Nur der charismatische Polizist Lucan Thorne nimmt sie Ernst und schnell entwickelt sich eine intensive Beziehung zwischen den beiden.
Doch schon bald erfährt Gabrielle "was" Lucan wirklich ist: Ein Vampir. Sie wird in einen noch nie dagewesen Kampf verfeindeter Vampirstämme hineingezogen. Außerdem erfährt sie nicht nur die Wahrheit über ihre leibliche Mutter sondern auch über sich selbst...

Meinung

Das Buch fesselt von Anfang an. Obwohl man als Leser frühzeitig weiß, dass es sich bei den brutalen Mördern um Vampire handelt, will man unbedingt wissen, wie die Geschichte ausgeht.

Die Vampire wurden in "Geliebte der Nacht" im Großen und Ganzen sehr ansprechend dargestellt. Vor allem Lucan und die anderen "guten" Vampire haben mir sehr zugesagt. Auch die Biologie der Vampire und ihre Art der Fortzpflanzung fand ich gut umgesetzt. Das es eine Stammesgefährtin, also menschliche Frau braucht, damit Vampire Nachkommen zeugen können, fand ich auf eigenartige Weise romantisch. Besonders die Blutsvereinigung ist eine schöne Idee. Auch die traditionellen Riten, z.B. das Begräbnis, haben mir gefallen.

Von der Herkunft der Vampire bin ich allerdings nicht besonders begeistert. Dass sie Nachkommen von Aliens sind, die vor langer Zeit auf die Erde gekommen sind, war mir dann doch zu weit hergeholt.
Außerdem finde ich es etwas unpassend, dass Vampire eine Kapelle in ihrem Hauptquartier haben. Mit betenden Vampiren kann ich mich einfach nicht anfreunden.

Ich habe von diesem Buch eigentlich erwartet, dass es sehr vorhersehbar ist, aber ich wurde positiv überrascht. Einige Wendungen in der Handlung kamen wirklich sehr überraschend. Da man sich nicht sicher sein konnte, ob sich nicht doch noch etwas ändert, blieb das Buch bis zum Ende spannend.

Im Allgemeinen hat mich der Stil und die Spannung des Buches irgendwie mehr an einen Krimi als an einen Fantasyroman erinnert. Ich würde die "Geliebte der Nacht" daher mehr als Vampirthriller bezeichnen.

Die sehr detailliert und ausführlich beschriebenen Sexszenen haben zwar einerseits zu diesem Buch und zu den Vampiren gepasst, andererseits wirkte die Handlung dadurch teilweise etwas "billig". Meiner Meinung nach hätte die Autorin ruhig auf die ein oder andere ausschweifende Liebesnacht verzichten können, um dem Buch einen etwas seriöseren Eindruck zu verleihen.

Fazit

Für Leser die noch nicht genug von Vampiren haben mit Sicherheit interessant. Aufgrund der oben erwähnten Makel gebe ich 3,5 von 5 Sternen.


Informationen zur Midnight Breed Serie:


1. Geliebte der Nacht
2. Gefangene des Blutes
3. Geschöpft der Finsternis
4. Gebieterin der Dunkelheit
5. Gefährtin der Schatten
6. Gesandte des Zwielichts
7. Gezeichnete des Schicksals
8. Geweihte des Todes

In den Folgebänden treffen die anderen Vampire des Stammes auf ihre Stammesgefährtinnen.

Vielen Dank an LYX für die Bereitstellung von diesem Rezensionsexemplar

Sonntag, August 01, 2010

[Rezension] "Linger" von Maggie Stiefvater

Inhalt

Nachdem Sam im ersten Teil von seinem Wolfsdasein geheilt wurde, gewöhnt er sich jetzt langsam an die Tatsache für immer ein Mensch zu bleiben. Er und Grace sind nach wie vor unzertrennlich und er schläft jede Nacht heimlich bei ihr. Neben seinem Job im Buchladen und seiner Musik muss sich Sam jetzt aber auch um die Neuzugänge des Rudels kümmern. Darunter Cole, der um jeden Preis für immer ein Wolf bleiben will, um seinen menschlichen Problemen zu entfliehen.
Während Sam sein Leben als Mensch immer mehr zu schätzen weiß, fühlt sich Grace zunehmend schlechter. Seit einiger Zeit quälen sie furchtbare Kopf-und Bauchschmerzen, ihre Nase blutet häufig und sie beginnt nach Wolf zu riechen. Die Ärzte im Krankenhaus können ihr jedoch nicht helfen. Auch mit ihren Eltern hat Grace große Schwierigkeiten, weil sie ihr den Umgang mit Sam verbieten wollen.

Meinung

Wow, was für ein Buch, schon die erste Zeile von Grace fühlte sich nicht so an, als würde ich sie lesen, sondern als würde Grace selbst zu mir sprechen. Dieses Gefühl bleibt auch bis zum Ende des Buches bestehen. Bei allen vier Erzählungen aus der Ich-Perspektive war mir die erzählende Person immer sehr nahe.
Dieses Mal erfahren wir die Geschichte nicht nur aus der Sicht von Grace und Sam, sondern auch Cole und Isabel tragen ihre Gedanken und Gefühle bei. Daran musste ich mich am Anfang erst gewöhnen, weil ich zunächst nur wissen wollte, wie es mit Grace und Sam weitergeht. Doch mit der Zeit wurden Cole uns Isabel immer interessanter. Besonders Isabel ist mir dann sehr ans Herz gewachsen.
Über Cole, der ja in "Shiver" noch nicht mit dabei war, weiß der Leser zunächst gar nichts, mit der Zeit erfährt man dann immer mehr von ihm. Er war Sänger in einer erfolgreichen Band, seine Berühmtheit hat ihn aber in gewisser Weise menschlich zerstört. Nach ausschweifenden Drogen-und Sexeskapaden stand er kurz vor dem Selbstmord und möchte jetzt für immer ein Wolf sein, um seinen Problemen zu entfliehen.
Seine Vergangenheit fand ich auch sehr interessant und ich war richtig froh, dass es ihm mit der Zeit wieder etwas besser ging. Ich bin schon gespannt, ob und wie er im 3. Teil von der Öffentlichkeit entdeckt wird und wie seine Geschichte ausgeht.

In "Linger" fand ich es besonders toll, dass die Autorin versucht hat eine wissenschaftliche Erklärung für das Wolf-sein und auch für die Heilung zu liefern. Denn in vielen Büchern wird gar keine Erklärung gegeben. Natürlich ist es nicht einfach eine halbwegs glaubhafte Erklärung für etwas Übernatürliches wie Werwölfe zu finden, aber mit Maggie Stiefvaters Erläuterungen kann ich mich zumindest halbwegs anfreunden.

Ein Highlight in diesem Buch war die Musik von Sam. Seine Texte finde ich einfach wunderschön und sehr berührend.
Auch die Gedichte von Rilke passen sehr gut zu Sams poetischer Art und zur Handlung. Maggie Stiefvater hat den poetischen Aspekt der Handlung wirklich perfekt umgesetzt.

Das Ende von "Linger" fand ich sehr dramatisch und traurig. Ich kann es kaum erwarten "Forever" in Händen zu halten, aber jetzt steht mir wieder ein Jahr langes Warten bevor, welches sich aber mit Sicherheit lohnen wird.

Bei dieser Buchreihe muss ich auch noch die Cover erwähnen, denn in letzter Zeit bin ich selten auf Bücher gestoßen bei denen die Cover und auch die Buchtitel - auf englisch wie auch auf deutsch - so gut zur Handlung passen. Ich habe leider nur das Taschenbuch gekauft, was ich mittlerweile sehr bereue, aber da ich mir sicher bin, dass nach dem 3. Teile eine tolle Trilogiebox veröffentlicht wird, werde ich dann einfach diese kaufen (bzw. mir schenken lassen).

Fazit

Eines der besten Bücher des Jahres - MUSS man lesen! Wenn ein Buch 5 Sterne verdient hat, dann das.


Sehr toll gestaltet ist dieser Buchtrailer für Linger:



Die Buchcover: