Freitag, Juni 11, 2010

Rezension: "Lamento - Im Bann der Feenkönigin" von Maggie Stiefvater

Titel: Lamento - Im Bann der Feenkönigin
Autor: Maggie Stiefvater
Hardcover - 348 Seiten - Pan- Verlag
Erscheinungsdatum: September 2009
ISBN: 978-3426283103

Inhalt


Deirdre ist eine hochbegabte Harfenspielerin, aber mit dem Rampenlicht kommt sie überhaupt nicht zurecht – vor jedem Auftritt fühlt sie sich so schlecht, dass sie sich übergeben muss. Meistens kann sie ihr bester Freund James beruhigen, doch bei einem besonders wichtigen Musikwettbewerb helfen sogar seine witzigen Ablenkungsversuche nichts mehr. Als sie aber auf Luke Dillon trifft, ist sie so von ihm angetan, dass ihre Nervosität langsam abnimmt. Besonders sein überwältigend schönes Flötenspiel und die Tatsache, dass sie ihn aus ihren Träumen kennt, lässt sie für kurze Zeit alles andere vergessen.
Luke erklärt ihr, dass sie noch viel besser spielen könnte, wenn sie nicht so schüchtern und gehemmt wäre. Daher beschließen die beiden gemeinsam aufzutreten und Deirdre verzaubert das Publikum mit einem zutiefst bewegenden Lied, das sie mit so viel Hingabe spielt wie nie zuvor.
Aber bereits bei der Preisverleihung hat Deirdre einige mysteriöse Begegnungen: Einerseits mit einem überirdisch schönen, nach Thymian riechenden Jungen, den sie „Sommersprosse“ nennt und andererseits mit Eleanor, die auch so schön ist, dass sie nicht von dieser Welt sein kann. Besonders Lukes abweisende Reaktion auf Eleanor macht Deirdre neugierig – sie will unbedingt wissen, woher sich Luke, in den sie sich bereits verliebt hat, und Eleanor kennen und was die beiden verbindet.
In den nächsten Tagen verändert sich Deirdres Welt, die ihr bisher zu gewöhnlich war, weiter: Vierblättrige Kleeblätter scheinen sie zu verfolgen, ihre Großmutter verhält sich sehr eigenartig und versucht Luke, den sie zu kennen scheint, von Deirdre fernzuhalten. Außerdem trifft Deirdre immer öfter auf übersinnliche Wesen und sie entdeckt Fähigkeiten an sich, die weit über ihre Musikbegabung hinausgehen.

Meinung:

Deirdre hat Probleme wie jeder normale Jugendliche. Ihre Mutter ist eine Perfektionistin, die kaum Gefühle zeigt, sie ständig überwacht und ihr am liebsten ihr ganzes Leben vorschreiben würde. Ihr Vater spielt während der ganzen Handlung eine sehr kleine Nebenrolle, denn er scheint sich in das Familienleben nicht sehr einzubringen und Deirdres Tante ist ein intrigantes Miststück. Auch ihrer Großmutter, die mehr als ein Geheimnis birgt, ist Deirdre nicht besonders nah.
In der Schule scheint sie, wahrscheinlich wegen ihrer musikalischen Hochbegabung, eine Außenseiterin zu sein.
Ihre einzige Vertrauensperson ist James, der mir wegen seiner lustigen, manchmal sogar sarkastischen Art besonders sympathisch ist. Ihn kann Deirdre zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen und über alles, und sei es noch so überirdisch oder ungewöhnlich, mit ihm reden.
Er ist also das typische Beispiel für einen besten Freund – dass er sich dann auch noch in sie verliebt war mir persönlich zu vorhersehbar und konstruiert.

Am Anfang war mir Deirdre zu schüchtern und zurückhaltend, aber zum Glück wurde sie im Laufe der Handlung etwas mutiger und offener.
Des Weiteren fand ich es unglaubwürdig, dass sich Deirdre mit ihren 16 Jahren immer noch so von ihrer Mutter bevormunden lässt, aber erfreulicherweise hat sie sich irgendwann doch ein wenig gegen ihre Mutter aufgelehnt und ihr ihre Meinung gesagt.
Außerdem war es für mich nicht nachvollziehbar, dass Deirdre die übersinnlichen Vorgänge in ihrer Umgebung so einfach hingenommen hat und selten überrascht oder ungläubig wirkte.

Was mir an dem Buch aber besonders positiv aufgefallen ist, ist die Musik, die sich wie ein roter Faden durch die ganze Handlung zieht. Die Lieder wurden von Maggie Stiefvater immer an den richtigen Stellen eingebaut. Sie verliehen der Handlung besondere Tiefe und waren eine perfekte Einleitung für die sechs Bücher, in die die Handlung gegliedert ist.

Interessant finde ich es, dass Maggie Stiefvater auf ihrer Homepage schreibt, dass sie selbst Harfe und Flöte spielt, denn mir gefällt die Vorstellung, dass sie während sie „Lamento“ geschrieben hat, die Lieder, die im Buch vorkommen, vielleicht sogar selbst gespielt hat.

Außerdem fand ich es gut, dass die hinterlistige und gemeine Seite der Feen im Vordergrund stand, was die Handlung nicht nur spannend, sondern an manchen Stellen sogar ein klein wenig gruselig machte.

Fazit

Wegen teilweise fehlender Glaubwürdigkeit vergebe ich nur 3,5 von 5 Punkten und erhoffe mir mehr vom zweiten Teil „Ballade“.






Der zweite Teil "Ballade - Der Tanz der Feen" erschien am 1. Juni 2010 und die Rezension dazu folgt in ca. 2 bis 3 Wochen.

4 Kommentare:

  1. Qualitativ ist Shiver einfach um Längen besser, ich hab "lament" dann auch gar nicht fertig gelesen. War so gar nicht mein Fall.
    Wie fandest du die Sprache? Man kann das zwar bei der Übersetzung nicht so direkt beurteilen wie beim Original, würde mich aber trotzdem interessieren, ob dir da was aufgefallen ist? :)

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  2. Da kann ich dir nur zustimmen, mit Shiver kann man es fast gar nicht vergleichen. Mir hat auch die ganze Zeit etwas gefehlt.
    Bei der Sprache ist mir eigentlich nichts besonderes aufgefallen, außer dass das Wort "Bullenhitze" statt "Affenhitze" verwendet wurde, dachte zunächst dass sei ein Fehler, hab dann aber gegoogelt und anscheinend gibt's Leute die wirklich Bullenhitze sagen...naja ich habs vorher wirklich noch nie gehört.

    Wieso was ist dir aufgefallen?

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  3. Mir hat Lamento auch nicht so gefallen. Fertig gelesen hab ich es schon, aber Shiver wirkt wie von einem anderen Planeten :)

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  4. Um ehrlich zu sein kam es mir vor wie von einem Kind geschrieben - umso erstaunlicher, dass nur ein Jahr später von der selben Autorin ein Buch wie Shiver erscheint. Wie gesagt, ich habs nicht fertig gelesen, eigetnlich habe ich also kein Recht solche Sachen von mir zu geben und bin auch ganz schnell wieder ruhig ;D

    Bullenhitze hab ich auch noch nie gehört! Man lernt nie aus ^^

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