Ein 16-jähriger Junge wacht schwer verletzt in einem Londoner Krankenhaus auf. Er kann sich weder an den Unfallhergang noch an seine Vergangenheit erinnern. Auch sein Name will ihm zunächst nicht einfallen. Für das Krankenhauspersonal ist er ein Wunder, denn er hat einen Sprung vor die U-Bahn überlebt und seine Wunden heilen bemerkenswert schnell. Das Ganze wird noch rätselhafter als plötzlich ein Mann vor ihm steht, der ihm auf beängstigende Weise bekannt vorkommt. Dieser Mann scheint übermenschliche Kräfte zu haben, denn aus seinen Händen wachsen plötzlich Flammen. Außerdem spricht er die ganze Zeit davon, dass der Junge nach Hause zurückkehren muss. Der Junge, der mittlerweile seinen Namen - Avi – erfahren hat, flüchtet voller Angst mit einem Taxi durch die Straßen Londons. Auf dieser Verfolgungsjagd lernt er Hannah kennen und gemeinsam versuchen sie das Rätsel seiner Vergangenheit zu lösen. Dabei geraten sie in bisher unbekannte Welten.
Meinung
Von Anfang an befindet man sich als Leser mitten im Geschehen. Schon auf den ersten Seiten erfährt man die tragische Geschichte von Avi, der sich allein, verletzt und noch dazu ohne Gedächtnis in einem Londoner Krankenhaus sehr einsam und verlassen fühlt. Als man dann auch noch erfährt, dass er sich offensichtlich umbringen wollte, kann man es als Leser kaum erwarten mehr über seine Vergangenheit zu erfahren.
Avi war mir von Anfang an sympathisch und seine Gefühle waren sehr nachvollziehbar.
Außerdem treten die verschiedensten Personen auf Avi zu: Der Wächter Roosevelt, die Elfe Brucie, Fugit, der die Zeit beeinflusst und verschiedenste andere Elfen und Kobolde. Der Leser weiß hier genauso wenig wie Avi, wem er vertrauen kann und wer sich schlussendlich als Feind entpuppen wird.
Als diese Charaktere haben mir aber sehr gut gefallen, besonders die Wahrheitselfe Brucie hat für einige lustige Stellen im Buch gesorgt. Aber auch der dicke Wächter Roosevelt mit seinen Visitenkarten, die er in so gut wie alles andere verwandeln kann, ist ein Highlight des Buches.
„Himmelsauge“ ist mittlerweile schon das zweite Buch, bei dem mir besonders die Zitate aus „A Midsummer Night‘s Dream“ von Shakespeare aufgefallen sind und ich bin mittlerweile kurz davor mir dieses Buch zu kaufen. Diese Zitate haben wirklich sehr gut in die Handlung gepasst und dazu beigetragen noch mehr in die Fantasywelt des Buches einzutauchen.
Ein weiterer wichtiger Charakter ist Hannah, ein Mädchen, das sich auch durch plötzlich auftretende Fabelwesen, die sie entführen und umbringen wollen, nicht erschüttern lässt. Ihre taffe Art hat mir sehr gut gefallen. Und ich war positiv überrascht davon, dass ihre Beziehung zu Avi überhaupt nicht im Vordergrund stand, sondern sehr subtil erzählt wurde. In diesem Buch stand wirklich die Fantasy und nicht die Liebe im Vordergrund – was eine sehr erfrischende Abwechslung darstellt.
London als Kulisse fand ich einfach genial ausgewählt. Orte, die ich selbst schon besucht habe wie die London Bridge, der Big Ben und der Tower wurden perfekt mit der Fantasywelt verbunden. Ich hatte teilweise wirklich das Gefühl dort zu sein. Auch das sagenumwobene Stonehenge hat super zu der Handlung gepasst,
Außerdem hatte ich das Gefühl, dass dieses Buch bis ins kleinste Detail durchdacht war, Samenkörner, die Türen öffnen und vor allem die Erinnerungsbücher sind wunderschöne Kleinigkeiten, die sehr zum Lesevergnügen beitragen.
Fazit
Ein sehr spannender und zauberhafter Fantasyroman. An manchen Stellen hat mir aber noch das gewisse Etwas gefehlt. Da ich noch Raum für Verbesserungen in der Fortsetzung „Weltenwanderer“ lassen will, gebe ich 4,5 von 5 Sternen.
Die Fortsetzung "Weltenwanderer" erscheint am 1.Dezember im Pan-Verlag.
du hast einen kleinen Award von mir bekommen =)
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Ich habe gewonnen?!? OMG wie toll!! Das hätte ich jetzt fast nicht mitbekommen. Ich freu mich sooooo :-) Danke, danke danke danke danke danke danke danke danke!!!!!
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