Mittwoch, Januar 05, 2011

[Rezension] "The Dark Divine" von Bree Despain

Inhalt

Grace wächst mit ihren drei Geschwistern eigentlich sehr behütet als Tochter eines Pastors auf. Bis vor drei Jahren hatte ihre Familie mit Daniel ein weiteres Mitglied. Dieser verschwand allerdings eines Tages spurlos und seitdem wurde nie wieder über ihn gesprochen. Jetzt ist er jedoch überraschend zurückgekehrt, worüber ihre Familie alles andere als erfreut ist. Ihre Eltern verbieten Grace den Umgang mit Daniel, doch sie kann ihre Gefühle für ihn nicht leugnen und versucht seinem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Schon bald ereignen sich mysteriöse Vorgänge in der idyllischen Kleinstadt Holy Trinity. Menschen verschwinden oder werden tot aufgefunden. Die Gerüchte, dass Daniels Rückkehr etwas mit dieses Ereignissen zu tun hat, häufen sich. Grace ist die einzige, die an Daniels Unschuld glaubt. Seine übermenschliche Kraft und Schnelligkeit kann sie sich allerdings nicht erklären...

Meinung

Bei "The Dark Divine" fielen mir als erstens die vielen religiösen Anspielungen auf, die sich vor allem in den Namen der Charaktere wiederfinden. Der Name Grace Divine ist das beste Beispiel dafür. Doch damit nicht genug, Grace's Schwester heißt nämlich Charity, ihre Brüder James und Jude (englisch für Judas). Außerdem lebt die Pastorenfamilie in der Kleinstadt Holy Trinity (englisch für Heilige Dreifaltigkeit), die neben Rose Crest (englisch für Rosenkranz) liegt.
Ich fand diese ständigen religiösen Elemente ehrlich gesagt etwas übertrieben und zu konstruiert. Daher ist mir das Buch auf den ersten Seiten auch etwas auf die Nerven gegangen. Als sich dann aber herausgestellt hat, dass die Namen sehr durchdacht sind und eine tiefere Bedeutung haben, wurde ich etwas positiver gestimmt.

Die überaus interessante und überraschende Handlung hat mich dann doch noch in ihren Bann gezogen. Grace und Daniels Beziehung wurde von der Autorin sehr liebevoll gestaltet. Vor allem die alten Briefe, die Grace liest, um Daniels Geheimnis zu entschlüsseln, haben mir sehr gut gefallen. Der Leser erhält nach und nach Einblick in die bedrückende Situation, in der sich Grace befindet.
Grace ist ein sehr sympathischer Charakter, vor allem weil sie die Dinge, die um sie herum geschehen, hinterfragt und sich nicht mit ausweichenden Antworten abfertigen lässt. Vor allem am Beginn ist sie etwas zu brav und versucht zunächst auch die perfekte Pastorentochter zu sein, wie es von ihr erwartet wird. Doch gegen Ende des Buches entwickelt sie ihre eigene Persönlichkeit und trifft eigenständige Entscheidungen. Dabei weiß sie aber immer genau worauf sie sich einlässt und nimmt die Konsequenzen in Kauf. Das wird vor allem in den letzten Szenen des Buches klar.

Außerdem hat Bree Despain "The Dark Divine" so geschrieben, dass man zunächst nicht genau weiß, was Daniel ist und wie er zu dem geworden ist. Leider verratet der Rückentext hier eine Spur zu viel, sodass ich doch geahnt habe, als was sich Daniel schlussendlich entpuppt.

Die Aufklärung von Daniels Geheimnis hat mir eigentlich recht gut gefallen, außer dass mich auch hier die religiösen Elemente gestört haben. In meiner Vorstellung werden diese Wesen (ohne zu viel verraten zu wollen) einfach nicht von Gott erfunden um die Welt zu retten. Dies mag vielleicht auch daran liegen, dass ich selbst nicht religiös bin, für andere Leser könnte diese Erklärung also durchaus zufriedenstellend sein. Positiv ist aber zu erwähnen, dass Bree Despain zumindest eine eigene, ganz neue Erklärung für diese Wesen gefunden hat.

Sehr gut gefallen hat mir auch der Erzählstil der Autorin. Er ist locker, leicht und flüssig, sodass man kaum aufhören will zu lesen. Sie schafft es den Leser mitzureißen und zu begeistern.

Fazit

Wer kein Problem mit den religiösen Elementen hat, wird dieses Buch lieben. Ohne diese wäre "The Dark Divine" aber meiner Meinung nach besser. Dennoch kann ich es nicht erwarten zu erfahren, wie es mit Grace und Daniel weitergeht.



Zusatzinformationen:

Auf Deutsch wurde "The Dark Divine" unter dem Titel "Urbat - Die dunkle Gabe" veröffentlicht.
Der zweite Teil der Trilogie erschien in den USA gerade unter dem Titel "The Lost Saint".

2 Kommentare:

  1. Sehr schöne Rezension :) Ich habe mir das Buch (auf Deutsch) vor einigen Wochen gekauft und bin jetzt doch noch etwas gespannter darauf, vielen Dank ;)

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  2. Find ich ja interessant. Mich stören zu starke und auffällige religiöse Elemente in Büchern auch sehr. Danke für die Rezension!
    Hannah von www.hannahs-leseblog.de.vu

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