Der 12-jährige Ronar ist ein Findelkind, seine Eltern haben ihn als Baby einfach ausgesetzt. Er wächst beim Schmied des Dorfes auf, wo er aber nur als zusätzliche Arbeitskraft anerkannt wird. Von seinen Geschwistern wird er ständig gehänselt und er ist der Außenseiter seiner Familie und des ganzen Dorfes.
Als eines Tages schwarze Reiter ins Dorf kommen und bei ihrer Abreise seine Ziehschwester, Irith, mit nehmen, besteht für Ronar kein Zweifel, dass er die Reiter verfolgen und seine Schwester zurückholen muss. Mit der schon etwas in die Jahre gekommenen Stute Sira macht er sich auf den Weg. Seine Reise führt ihn auch in den Nebelwald, der bei den Dorfbewohnern gefürchtet ist. Dort trifft er Athanian, der ihn von nun an nicht nur begleitet, sondern ihn auch in die Welt der Magie einführt. Athanian ist ein Elthe, Wesen von denen Ronar bisher geglaubt hat, dass sie nur in Mythen existieren.
Der Entführer seiner Ziehschwester ist schnell ausgemacht: Elaran, besser bekannt als der schwarze König. Elaran übt eine nahezu unwiderstehliche Anziehungskraft auf Ronar aus. Ronar hintergeht daher seinen Freund Athanian und wendet sich Elaran zu, der ihn auf die dunkle Seite der Macht zieht. Ronar genießt sein neu erlangtes Machtgefühl und nützt den Zorn, der in ihm lodert. Dabei verliert er das Gute und vor allem seine Ziehschwester aus den Augen. Um sich befreien zu können muss er seine dunkle Seite bezwingen...
Meinung
Der erst 12- jährige Junge Ronar, mit dem man schon auf den ersten Seiten des Romans sehr vertraut wird, begibt sich in diesem Buch auf die Suche nach sich selbst, seiner Herkunft und dem Guten, das in jedem Menschen schlummert.
Schon bei seiner Entscheidung sich auf die Suche nach seiner Schwester zu machen, wird dem Leser die Gutherzigkeit und vor allem der Mut dieses Jungen bewusst.
Seine Reise durch den Nebelwald wurde von der Autorin sehr liebevoll und detailliert beschrieben, so dass man selbst das Gefühl hat in besagtem Wald zu stehen. Athanian und seine Magie passen sehr gut in diese Umgebung. Seine Fähigkeiten haben mich von Anfang an fasziniert, insbesondere, dass er sich selbst und auch andere Menschen und Tiere in alles mögliche verwandeln kann, hat mir sehr gut gefallen.
Als Ronar auf den Schwarzen König Elaran trifft, der sich als sein Vater entpuppt und Ronar sich daraufhin ihm und seiner schwarzen Magie anschließt, wird dem Leser bewusst, dass Ronar auch eine dunkle Seite in sich hat. Er genießt vor allem die Macht, die seine neu erlernten Fähigkeiten ihm verleihen, denn noch nie zuvor in seinem Leben hatte er Macht über andere. Er war immer das schwache Findelkind, das von allen missachtet wurde.
Zunächst bemerkt er nicht, dass er sich in dieser Macht und in dem Zorn verliert. Er ist das beste Beispiel dafür, was mit einem eigentlich "guten" Menschen passieren kann, wenn ihm die Macht über den Kopf wächst.
Ronar zeigt aber auch auf, wie man aus diesem Machtgefühl ausbricht und den Zorn in sich besiegt. Das macht "Ronar" zu einem sehr lehrreichen und tiefgründigen Buch.
Der Roman ist recht einfach, aber dennoch sehr eindringlich erzählt und in kurze Kapitel unterteilt, die das Lesen sehr angenehm gestalten. Aufgrund der Aufmachung hat man bei "Ronar" etwas das Gefühl, dass es hauptsächlich auf Kinder und Jugendliche zugeschnitten ist. Ich habe mich teilweise etwas zu "alt" für dieses Buch gefühlt, was vor allem an dem erst 12-jährigen Hauptcharakter gelegen hat. Ich bin mir aber sicher, dass auch Erwachsene sehr viel Freude an "Ronar" haben können.
Fazit
Ein lehrreiches Fantasy-Buch, das den Leser in eine neue Welt entführt
An dieser Stelle bedanke ich mich noch mal ganz herzlich bei Anke Höhl-Kayser, die mir dieses Rezensionsexemplar zukommen lies!
Schöne Rezension!!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Anka
Also ich muss sagen, jetzt hast du mich doch gespoilert, dass Elaran sein Vater ist. Aber ich konnte es mir fast denken, allein schon, weil er ihn auf die dunkle Seite der Macht zieht. Sehr Star Wars-mäßig :-)
AntwortenLöschenNichtsdestotrotz klingt das Buch nach schöner Fantasy
ohh nein das tut mir aber Leid. Mit fällt es immer sehr schwer auszuwählen, was ich in meine Rezensionen schreibe und was nicht - ich hoffe das kommt nicht nochmal vor.
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