Sonntag, März 20, 2011

[Rezension] "Neva" von Sara Grant

Inhalt

Neva lebt in Heimatland, durch die Protektospähre von der Außenwelt abgeschieden. Zensur und Menschen, die plötzlich verschwinden, stehen an der Tagesordnung. Doch die 16-Jährige kann dies nicht einfach hinnehmen und stellt Fragen. Fragen, die sie bei der Regierung sehr unbeliebt machen. Gemeinsam mit ihren Freunden bildet sie eine Widerstandsgruppe. Sie kämpfen gegen die Gleichheit, die sich unter der Bevölkerung durch jahrelange Inzucht breit gemacht hat und für die individuellen Recht der einzelnen Menschen. Als ihre Rebellion auffliegt, verschwindet ihre Freundin Sanna. Neva, deren Vater für die Regierung arbeitet, kommt glimpflicher davon. Sie muss von nun an für ihren Vater arbeiten - für sie die beste Gelegenheit an Informationen zu kommen, denn sie ist sich sicher, dass die Welt außerhalb der Schutzkuppel weitergeht. Vorher muss sie aber noch Sanna finden und was sie dann entdeckt, ist schlimmer, als alles dass sie sich vorgestellt hat...

Meinung

Dystopie - das vorherrschende Thema am derzeitigen Buchmarkt. Auch "Neva" lässt sich dieser Kategorie zu schreiben.
Heimatland ist von einer riesigen unter Strom stehen Glaskuppel umgeben, durch die niemand rein oder raus kommt. Unter der Kuppel sind sie die Menschen durch Inzucht über die Jahre immer ähnlicher geworden. Für die Regierung nur ein Vorteil, denn sie will die Individualität und das eigenständige Denken der Menschen zerstören. Alles wird kontrolliert, Nachrichten zensiert und Aufstände brutal niedergeschlagen. Mit der Zeit haben sich aber einige Probleme in Heimatland entwickelt, durch die Inzucht kommt es immer häufiger zu Fehlgeburten und die Bevölkerung schrumpft, sodass kleinere Städte zusammengefasst werden und einige Fabriken schon schließen mussten.
Mit diesen Problemen steigt auch die Zahl von Menschen, die sich gegen die Regierung auflehnen. Vor allem die Jugendlichen rebellieren. Durch "Kenn-Zeichen" bewahren sie sich ihre Individualität und machen mit kleineren Protestaktionen auf sich aufmerksam.
Alle diese Ideen hat Sara Grant sehr spannend umgesetzt. Die Macht der Regierung war teilweise richtig erdrückend, man kann das Gefühl des Eingesperrtseins von Neva richtig nachvollziehen. Auch hier sind es die Jugendlichen, die für eine Veränderung kämpfen. Im Gegensatz zu den anderen Dystopien, die ich bisher gelesen habe, kämpfen Neva und ihre Freunde hier von Anfang an gegen die Regierung und entwickeln den Widerstand nicht erst im Laufe der Handlung. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen, wo ich bei anderen Dystopien auf den interessanten Teil warten musste, hatte ich ihn hier gleich zu Beginn.
Auch dass Neva sich nicht von ihrer Idee abbringen lässt, selbst als ihre Freunde ihr dazu raten, spricht für den Mut dieser Hauptperson. Dass ihre verstorbene Großmutter der Hauptgrund für ihre Taten ist, fand ich sehr rührend.
Als Neva dann herausfindet, wohin die verschwundenen Mädchen und ihre Freundin Sanna gebracht wurden, war ich richtig schockiert, dass sich so etwas grausames unter den Namen "Frauenmotivationszentrum" verbirgt.

Die Liebesbeziehung in "Neva" hat mir allerdings nicht so gefallen. Sie verliebt sich nämlich in den Freund ihrer besten Freundin. Dadurch hat sie starke Schuldgefühle und sagt immer, wie Leid ihr das alles tut, sie sich aber nicht gegen ihre Gefühle wehren kann usw. Das ging mir mit der Zeit ehrlich gesagt etwas auf die Nerven, vor allem weil ich bis zum Ende sowieso nicht verstanden habe, was sie so toll an Braydon gefunden hat. Allerdings hat er am Ende für einige überraschende Wendungen gesorgt, die sehr zur Spannung beigetragen haben.

Bei "Neva" hat mir das Ende sehr gut gefallen, es ist nämlich kein richtiger Cliffhanger. Man möchte aber doch unbedingt wissen, wie es weitergeht. Falls es keine Fortsetzung geben sollte, wäre das Ende, obwohl nicht alles aufgeklärt wurde, dennoch befriedigend.

Fazit

Eine weitere lesenswerte und spannende Dystopie. "Neva" fehlt meiner Meinung nach aber das Besondere, das dieses Buch von all den anderen Dystopien abhebt.



Herzlichen Dank für dieses Rezensionsexemplar an







5 Kommentare:

  1. *schnief* Ich will auch lesen! Ich hab einfach mal direkt zu deiner Bewertung runter gescrollt, und auch wenn ich es schade finde, dass dem Buch deiner Meinung nach das Besondere fehlt, bin ich wahnsinnig gespannt darauf es zu lesen... Aber damit muss ich wohl noch warten... Entweder meine Mitbewohnerin hat meine Büchersendung von PAN entgegen genommen, dann kann ich am Donnerstag anfangen mit Lesen oder ich muss Freitag bangen, ob es noch auf der Post liegt oder schon zurück geschickt wurde...

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  2. schade, dass dir das buch nicht gefallen hat. ich hoffe aber, dass ich es irgendwann lesen kann.

    lg kerry

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  3. @Filia: Oje hoffentlich kommst du noch zu deinem Exemplar :)

    Mir hat das Buch schon gefallen, sonst hätte ich ja nicht 4 Sterne vergeben. Allerdings kursieren momentan so viele Dystopien am Buchmarkt, dass ich mir einfach etwas Einzigartiges erwarte, um die vollen 5 Sterne zu geben.
    Insgesamt ist Neva auf alle Fälle ein sehr lesenswertes Buch!

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  4. Hallöchen!

    Ich meld mich wegen der ABC-Challenge - die Listen sind etwas unübersichtlich und durcheinander geworden, deswegen würde ich dich bitten, dich hier nochmal einzutragen:
    http://www.inlinkz.com/wpview.php?id=41871

    Das wäre sehr lieb! :D

    LG,
    Shiku

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  5. Na mal sehen, bin gespannt, wie's mir gefallen wird.

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