Donnerstag, April 07, 2011

[Rezension] "Der Lilienpakt" von Corina Bomann

Inhalt

Frankreich im 17. Jahrhundert. Christine wächst als einzige Tochter eines Grafen auf. Seit sie klein ist, hadert sie allerdings damit ein Mädchen zu sein, viel lieber würde sie wie ihre drei Brüder fechten und sich austoben als zu einer braven Hausfrau und Mutter ausgebildet zu werden. Mit 17 setzt sie dann ihren größten Wunsch durch und überredet ihren Vater ihr das Fechten beizubringen. Sie ist besser als gedacht und zeigt sich sogar talentierter als ihre Brüder.
Doch diese Zeit der Gelassenheit wird je unterbrochen als ihre gesamte Familie eines Tages von Unbekannten ermordet wird. Nur Christine, die sich in einem Geheimgang versteckt, überlebt und wird daraufhin nach Paris gebracht, wo sie von einem Schmied aufgenommen wird. Um die Mörder ihrer Familie in die Irre zu führen, gibt sie sich als Junge aus.
Das Einzige, was Christine von ihrer Familie geblieben ist, ist der Degen ihres Vaters. In dessen Griff findet sie einen Zettel, der ihr dazu rät bei den Musketieren Hilfe zu suchen. Christine setzt daher alles daran in Kontakt mit dem Musketier d'Athos zu kommen. Sie hoff, dass er ihr bei der Suche nach den Mördern ihrer Familie helfen kann. Als sie schließlich sein Diener wird, erfährt sie den wahren Grund für diese grausame Tat: Christine ist nicht die, für die sie gehalten wird und birgt ein Geheimnis, das die gesamte französische Monarchie gefährden könnte...

Meinung

Ein Buch über einen mysteriösen Geheimbund und die sagenumwobenen Musketiere - schon nach dem Lesen des Rückentextes war mir klar, dass ich "Der Lilienpakt" unbedingt lesen muss.

Neben diesen sehr interessanten inhaltlichen Aspekten habe ich auch in Erwartung einer starken weiblichen Hauptperson zu diesem Buch gegriffen. Christine hat meine Wünsche dann zur Gänze erfüllt. Sie weiß - trotz ihrer Jugend - von Anfang an was sie will, lässt sich nicht von der gesellschaftlichen Erwartungshaltung klein kriegen und zieht ihr Ding durch. Das Erlernen des Fechtens war für eine Frau im 17. Jahrhundert quasi ausgeschlossen, doch Christine kämpft so lange, bis ihr Wunsch erfüllt wird.
Nach dem Tot ihrer Familie hatte ich zunächst das Gefühl, dass sie nicht ganz angemessen reagierte, sie wirkte nämlich gar nicht erschüttert, wie man es von einem Mädchen in ihrer Lage erwarten würde. Dann wurde mir allerdings klar, dass maßlose Trauer und Selbstmitleid einfach nicht zu Christine passen, sie reagiert auf die grausame Tat mit Wut und dem unbändigen Wunsch nach Rache.
Auch als sie dann nach Paris kommt und sich als Junge ausgeben muss, lässt sie sich nicht von ihrem Plan abbringen und setzt ihr Leben aufs Spiel, um die Mörder ihrer Familie ausfindig zu machen.
Schnell stößt sie dabei auf den Geheimbund "Schwarze Lilie", versteht aber zunächst nicht, was es damit auf sich hat. Als sie dann als Diener zu dem Musketier d' Athos geht, um mehr herauszufinden, riskiert sie erneut ihre Enttarnung.
Ihre Beziehung zu dem Sohn des Schmieds, Jules, wurde sehr feinfühlig erzählt. Ich empfand es als sehr angenehm, dass diese Beziehung nie unnötig in den Vordergrund gedrängt wurde. Das Buch beschäftigt sich wirklich hauptsächlich mit den Geheimbünden und Christines wahrer Identität. Meiner Meinung nach wurde diese aber viel zu früh offensichtlich enthüllt. Ich hätte es interessanter gefunden, wenn der Leser länger im Dunkeln gelassen worden wäre.
Christines wahres Ich und dessen mögliche Auswirkungen, war nämlich ohne Zweifel der interessanteste Aspekt dieses Buches.
Auch der historische Zusammenhang hat mir sehr gut gefallen. Vor allem der Einblick in die französische Monarchie des 17. Jahrhunderts war sehr interessant, man muss aber mit Sicherheit kein Fan von historischen Romanen sein, um dieses Buch zu mögen.
Auch die Geschichte rund um die Musketiere fand ich sehr interessant. Ich selbst war davor mit dem Roman "Die drei Musketiere" von Alexandre Dumas nicht vertraut und konnte mich dennoch schnell für die Soldaten des französischen Königs begeistern.

Die Handlung selbst wurde sehr aufregend gestaltet, besonders der Geheimbund "Schwarze Lilie" hat dazu beigetragen, dass man so gut wie jeden Charakter unter Verdacht hatte ein Verräter zu sein und ich habe es kaum erwarten können zu erfahren, wer auf welcher Seite steht.

Fazit

Historie, eine Verschwörung und als Krönung noch eine kleine Liebesgeschichte - "Der Lilienpakt" deckt all diese Bereiche ab.
Da mir Christines Identität etwas zu offensichtlich war, gibt es ein Sternchen Abzug.




Herzlichen Dank für dieses Rezensionsexemplar an






4 Kommentare:

  1. danke für die schöne rezi, das buch hört sich toll an, dass muss ich mir bei lb gleich mal markieren.

    lg kerry

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  2. Ich will auch ...kann von dieser Autorin auch unbedingt das Buch "Sephira" empfehlen :)

    LG Nanni

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  3. Vielen Dank für die gute Rezi, ich verlinke sie gleich mal auf meiner Seite. LG, Corina

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