Mittwoch, November 02, 2011

[Rezension] "Starcrossed" von Josephine Angelini

Inhalt

Helen hatte schon immer das Gefühl anders zu sein als die restlichen Einwohner von Nantucket Island. Das merkt sie vor allem im Leichtathletikunterricht, denn obwohl sie sich zurückhält und nicht alles gibt, ist sie immer die schnellste Läuferin. Außerdem ist sie gerade zu übernatürlich stark und war noch nie richtig krank. Als allerdings eine neue Familie auf die Insel zieht, fühlt sie sich plötzlich sehr unwohl. Sie bekommt furchbare Albträume und wenn sie einem Mitglied der Delos Familie über den Weg läuft, verspürt sie blanken Hass und muss sich zurückhalten, um ihnen nicht an die Gurgel zu gehen. Besonders von ihren neuen Schulkollegen versucht sie sich fernzuhalten, doch vor allem  Lucas taucht immer genau da auf, wo sie auch ist, was schwerwiegende Folgen hat. Nach dem sie sich von ihrem "Unfall" erholt, erklären ihr die Delos allerdings, wer sie wirklich ist: eine Nachfahrin der griechischen Götter. Daher ruht ihre übernatürliche Kraft, ihre Schnelligkeit und auch ihre Schönheit. Doch mit diesem Erbe ist auch ein Fluch verbunden, denn sie ist die einzige, die den anderen Götternachkommen auf ihrem Weg zur Unsterblichkeit im Wege steht...

Meinung

Josephine Angelini verwendet in "Starcrossed" ein relativ neues Element im Bereich der Fantasy und Jugendbücher: die griechische Mythologie. Genau diese Mythologie und die Sagen aus dem alten Griechenland machen dieses Buch zu etwas besonderem. Schnell wird deutlich, dass die Autorin einiges an Recherchearbeit getätigt hat, denn sie beschreibt den geschichtlichen Hintergrund von Helen und den Delos sehr detailliert. Dabei überträgt sie die verschiedensten Aspekte der griechischen Mythologie in die Gegenwart und liefert für jeden Sachverhalt eine - historisch untermauerte - Erklärung.
Helen (deren Name natürlich kein Zufall ist) steht im Zentrum der Handlung. Sie erfährt zu Beginn, dass sie von griechischen Göttern abstammt und daher übernatürliche Fähigkeiten hat. Neben der Schnelligkeit, Kraft und Schönheit, die alle Götternachkommen gemein haben, kann man sie außerdem durch keine Waffe der Welt verletzen und - so ganz nebenbei - kann sie auch noch fliegen. Das klingt zunächst sehr toll, aber als dann mit der Zeit immer mehr besondere Fähigkeiten dazu kommen, wurde es mir ein wenig zu unrealistisch.
Helen wird von den spanischen Cousins der Delos verfolgt. Sie gehört nämlich einem anderen der vier "Häuser" an und die Prophezeiung sagt, dass das letzte verbleibende Haus unsterblich wird, was sich die Spanier nicht nehmen lassen wollen.
Sie wird daher einem "Götter Crashkurs" unterzogen, um sich gegen etwaige Angriffe wehren zu können. Dabei kommt sie vor allem Lucas näher, der ihr immer wieder deutlich macht, dass er zwar an ihr interessiert ist, aber nicht mit ihr zusammen sein kann. Eine Verbindung der beiden würde nämlich den "dritten Weltkrieg" heraufbeschwören. Dieses ständige Hin und Her zwischen Lucas und Helen war zwischendurch etwas zu übertrieben und ein klein wenig nervig. Außerdem hat es mich wahnsinnig gestört, dass sie quasi das Ende der Welt auslösen würden, wenn sie miteinander Sex hätten - das schreit geradezu nach der typisch amerikanischen Sexvermeidungsstrategie, die mir mittlerweile schon bei den Ohren heraushängt.
Am Ende scheint sich dann doch alles zum Guten zu wenden für die beiden - doch kurz darauf wirft Helens Mutter ein neues Argument, welches gegen ihre Beziehung spricht, in den Raum. Das hat mich dann ehrlich gesagt zur Weißglut gebracht. Das Buch hat nämlich inhaltlich so viel zu bieten, dass man getrost auf eine unnötig verkomplizierte Liebesgeschichte verzichten könnte.
Abgesehen davon hat mich das Buch restlos überzeugt, vor allem die Charaktere sind bis in die kleinste Nebenrolle wunderbar konzipiert. Helens beste Freundin Claire, ist mit ihrer lockeren Art aber mein absoluter Favorit. Auch Helens Entwicklung vom schüchternen Teenager zur sexy Göttin fand ich sehr interessant. Spannend wird die Handlung aber durch die Bedrohung der spanischen Delos, die Helen nach dem Leben trachten. Abgesehen davon gibt es aber noch eine unbekannte dritte Partei, die wohl für die Angriffe auf Helen verantwortlich ist. Deren Aufklärung war für mich zwar überraschend aber dennoch zu einfach. Allerdings werden die spanischen Delos noch längere Zeit für Schwierigkeiten sorgen, so dass Josephine Angelini in den Folgebänden wohl nicht das Material ausgehen wird. Da ich in letzter Zeit vor allem die Sinnhaftigkeit von Fortsetzungen hinterfrage, möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass in meinen Augen ein zweiter (und auch dritter) Teil von "Starcrossed" angebracht ist. Die griechische Mythologie hat noch sehr viel Dramen und Tragödien zu bieten, die man in einem modernen Jugendbuch wiederaufleben lassen könnte und ich will unbedingt wissen, wie es mit Helen und Lucas weitergeht. (Vor allem ob sie dann vielleicht doch irgendwann Sex haben dürfen -.-)

Fazit

Griechische Mythologie, die leider auf eine 08/15 Liebesgeschichte zurückgreift.


Zusatzinformation:

Auf Deutsch erschien das Buch unter dem Titel "Göttlich verdammt" im Dressler Verlag.




2 Kommentare:

  1. och neee :( hmm also ich hab bisher ja nur gutes gehört ...aber naja welche liebesgeschichte ist heutzutage nicht mehr 08/15 :( leider kommt ja fast nix neues mehr ...aber die hoffnung stirbt zuletzt! schöne rezi

    lg july

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  2. Ich habe es auf deutsch gelesen und bin hin und weg von diesem Buch.I love it.

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