Donnerstag, Dezember 29, 2011

[Rezension] "The Girl of Fire and Thorns" von Rae Carson

Inhalt

Elisa ist von Gott auserwählt. Die Prophezeiung sagt, dass sie in ihrem Leben großes vollbringen wird. Doch das kann sie sich momentan beim besten Willen nicht vorstellen, als zweitälteste Tochter des Königs steht sie immer im Schatten ihrer hübschen Schwester. Als sie dann aber an ihrem 16. Geburtstag mit dem König von Joya d'Arena verheiratet wird, verändert sich alles schlagartig. Sie wird in den drohenden Krieg zwischen dem Land ihres Ehemannes und Invierne hineingezogen. Dem gebildeten Mädchen bleibt aber nicht lange Zeit, um eine Strategie zu entwickeln, da sie entführt und in die Wüste verschleppt wird. Die Entführer sind nämlich davon überzeugt, dass der Godstone, den sie in sich trägt, das einzige ist, was der Bevölkerung von Joya d'Arena noch helfen kann. Doch der Feind kämpft mit verbotenen Waffen, der Magie der Godstones.

Meinung

"The Girl of Fire and Thorns" entführt den Leser in eine ganz neue Welt. Vor allem die orientalische Umgebung mit Wüsten und die Sprache, die dem Spanischen sehr ähnelt, haben mich von Anfang an zum Weiterlesen animiert. Die Protagonistin Elisa war mir allerdings nicht gleich sympathisch. Vor allem am Anfang hat sie nämlich keine Gelegenheit ausgelassen, um zu betonen wie fett und hässlich sie doch sei. Also mit ihrem Selbstbewusstsein ist es generell nicht weit her. Damit könnte ich ja noch leben, aber wenn einfach auf einer Seite gleich zweimal steht, dass sie einfach viel zu fett sei, ist es einfach ein wenig zu viel des Guten. Außerdem kann sie sich beim besten Willen nicht vorstellen, den Erwartungen, die an eine Trägerin des Godstones gestellt werden, zu erfüllen. Alle gehen nämlich fix davon aus, dass sie zur großen Heldin auserkoren ist und das ist zugegebenermaßen einfach ein wenig zu viel Druck für ein 16-jähriges Mädchen. An das ganze Gerede rund um den Godstone und an das ständige Beten musste ich mich auch erstmal gewöhnen, ist ja sonst überhaupt nicht mein Fall. Leser, die sich hier ein Buch mit sehr vielen Fantasyelementen erwarten, könnten eventuell enttäuscht werden, denn bis auf die Godstones und die Magie, die sie umgibt, ist von Fantasy nicht viel zu spüren.

Zum Glück macht Elisa dann ziemlich schnell eine rasante Wandlung durch und wird zur kämpferischen Kriegerin und zur treibenden Kraft im Kampf gegen die Invierni. Endlich beginnt sie zu zeigen, was wirklich in ihr steckt, binnen Wochen wird sie erwachsen, mutig und stark. Was mich im Nachhinein wundert ist, dass diese Wandlung während dem Lesen gar nicht unrealistisch wirkt, sondern so plausibel erklärt wird, dass sie natürlich erscheint.
Nach Elisas Entführung gerät sie quasi von einem Abenteuer ins nächste, binnen weniger Seiten passiert ganz schön viel, was mich immer sehr begeistert. Die Spannung wird aber leider zwischendurch von für meinen Geschmack zu detaillierten Schilderungen bezüglich der Kriegsstrategie, unterbrochen.
Der große Feind - die Invierni, treten leider erst spät auf und man erfährt generell nicht sehr viel über sie. Aber ich denke vielleicht macht sie genau das so interessant.
Da es sich hier um eine Jugendbuch handelt, darf natürlich auch eine Liebesgeschichte nicht fehlen. Diese ist hier aber so fern von allen Klischees, dass sie meiner Meinung nach den größten Pluspunkt des Buches darstellt.

Auch das Ende ist sehr befriedigend, die Handlung ist größtenteils geklärt, so dass man auf die Fortsetzungen ohne Probleme verzichten könnte, wenn man aber unbedingt wissen will, welche Abenteuer Elisa noch erlebt, kann man sich auf zwei weitere Bänder der Trilogie freuen.

Fazit

Abgesehen von übertriebener Gottesfürchtigkeit, Minderwertigkeitskomplexen und ein wenig zu viel Kriegsstrategie ein überraschend gelungenes Buch, das vor allem viel Abwechslung bietet.


1 Kommentar:

  1. Hm ... ich bin grade sehr unentschlossen. Ich glaube, ich lese erst mal meinen eigenen Kram und komme dann später auf dich und das Buch zurück ;)

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