Mittwoch, September 15, 2010

[Rezension] "Paranormalcy" von Kiersten White

Inhalt

Evie hat ihrer Meinung nach ein recht normales Leben, obwohl das viele Menschen nicht so sehen würden. Sie lebt nämlich in einem Institut, dass sich auf übernatürliche Wesen spezialisiert hat. Da Evie alle Wesen, egal ob Vampir, Werwolf oder Elfe auf den ersten Blick erkennt, ist sie seit ihrer Kindheit eine sehr beliebte Mitarbeiterin. Doch eines Tages trifft sie auf ein Wesen, das selbst sie nicht einordnen kann. Der Junge, der sich als Lend vorstellt, kann sich in andere Menschen verwandeln, sogar in Evie. Doch ihre Augen kann er einfach nicht richtig erfassen, was nur einen Grund haben kann: Evie ist nicht menschlich. Neben dem Zweifel an ihrer Menschlichkeit hat Evie allerdings noch mit anderen Problemen zu kämpfen, vor allem ihr Ex-Freund, bei dem es sich um eine Elfe handelt, macht ihr das Leben zur Hölle, denn er spricht die ganze Zeit davon, dass er sie verwandeln und füllen muss, da sie sonst sterben würde.
Außerdem sterben immer mehr übernatürliche Wesen und schon bald ist das Wesen, welches dafür verantwortlich ist hinter Evie her...

Meinung

Das Buch beginnt sehr unterhaltsam. Wie sich die erst 16-jährige Evie mit ihrem rosa (!) Taser, den sie liebevoll Tasy nennt, auf den Weg macht, um einen Vampir zur Vernunft zu bringen, fand ich sehr lustig. Ihre Souveränität und ihr Mut haben mir sehr gefallen und sie ist mir dadurch auch schnell ans Herz gewachsen. Dass sie ihre Eltern nicht kennt und daher schon ihr Leben lang im Institut wohnt und dort auf übernatürliche Verbrecherjagd geht, fand ich teilweise sehr traurig. Vor allem dann, wenn man bemerkt, dass sie das eigentlich gar nicht will und viel lieber ein stinknormales Leben führen möchte. Ihre einzige Freundin ist nämlich die Meerjungfrau Lish. Mit Lish erlebt sie die wenigen normalen Stunden in ihrem Leben, wenn sie gemeinsam Serien schauen, vergisst sie, wie anders ihr Leben doch ist.
Als dann Lend auftaucht, verbringt sie viel Zeit mit ihm und sie verlieben sich. Mit Lend konnte ich persönlich nicht so viel anfangen, da er die ganze Zeit sein Aussehen wechselt und sein wirkliches Aussehen nur sehr schemenhaft ist, konnte ich mir einfach kein Bild von ihm machen. Die Beziehung der beiden fand ich allerdings sehr schön und liebevoll gestaltet.
Besonders interessant fand ich die Tatsache, dass er vom Institut eingesperrt wurde, weil sie nicht wussten, was er ist. Das lässt sich wunderbar auf die wirkliche Welt übertragen, denn der Mensch hat Angst vor dem ihm Unbekannten und würde es am Liebsten weg sperren. Als man dann später erfährt, dass das Institut nicht sehr human mit den übernatürlichen Wesen umgeht, sie teilweise sogar sterilisieren lässt, zeigt das auch wie schrecklich die Menschen sein können. Vor allem, da sie solche Taten bei den übernatürlichen Wesen verurteilen würden.

Die Handlung schlägt dann aber einen Weg ein, der mir nicht so zugesagt hat. Denn irgendwann wollen alle nur herausfinden wer bzw. was Evie ist und es dreht sich fast nur noch um sie und Vivian, die ihr in ihren Träumen erscheint und ihr erklärt, dass sie "Two of a kind" sind. Die Auflösung was Evie ist, hat mir dann überhaupt nicht gefallen, ich hätte ganz etwas anderes erwartet. Naja vielleicht gewöhne ich mich in den beiden Fortsetzungen noch daran.

Zusätzlich habe ich an "Paranormalcy" etwas auszusetzen, das vielen vielleicht gar nicht auffällt oder sie nicht stört. In dem Buch wurde nämlich jedes Schimpfwort, das Evie sagen wollte mit einem aus dem US-TV nur all zu bekannten "bleep" ersetzt. Sie sagt dann so tolle Sachen wie "What the bleep". Das wurde zwar damit erklärt, dass Lish, ihre Meerjungfrau-Freundin nur über einen Computer sprechen kann und der Schimpfwörter einfach nicht übersetzt und dass Evie das mit der Zeit angenommen hat. Meiner Meinung nach wurde das aber nur gemacht, damit sich dann nicht irgendwelche verrückten US Eltern beim Verlag aufregen, dass ihre armen unschuldigen 12-jährigen Kinder, die vorher natürlich noch nie das Wort "Fuck" gehört haben, jetzt total verzogen sind. Dieser verrückte Streit um Schimpfwörter in Medien beschäftigt in den USA momentan sowieso den ein oder anderen Richter. Wahrscheinlich blieb Kiersten White keine andere Wahl als ihre Schimpfwörter so zu gestalten. Meiner Meinung nach hätte sie aber entweder schöne schimpfwortlastige Sätze wie "What the fuck" schreiben oder ganz auf diese verzichten sollen.

Fazit

Teilweise sehr lustig und spannend, ganz überzeugt bin ich aber nicht.


Zusatzinfo

Die Autorin Kiersten White ist mir sehr sympathisch und besonders ihr Blog und ihr Twitter-Profil sind sehr lesenswert.

1 Kommentar:

  1. Hm, Also dann wird's vorerst mal aufs Wartegleis geschoben. ^^ Danke für die Rezi! :)

    AntwortenLöschen