Aden ist nie allein, denn in seinem Kopf leben vier Seelen, die ihn ständig begleiten. Da diese außerdem übernatürliche Fähigkeiten besitzen, bringt das einige Probleme mit sich. Julian kann nämlich Tote zum Leben erwecken, ohne dies kontrollieren zu können. Elijah sieht die Zukunft vorher, Eve kann in die Vergangenheit reisen und Caleb kann den Körper eines anderen Lebewesens in Besitz nehmen. Aden, der aufgrund seiner scheinbaren Selbstgespräche von einem Kinderheim ins nächste geschickt und als schizophren abgestempelt wurde, wünscht sich nur eins: Ruhe. Diese erfährt er zum ersten Mal als er auf Mary Ann trifft. Sie bringt die Stimmen in seinem Kopf zum schweigen. Gleichzeitig verspürt er aber einen eigenartigen Schmerz und das Gefühl Mary Ann gleichzeitig an sich zu reisen und von sich stoßen zu wollen. Die beiden versuchen gemeinsam herauszufinden, was es mit seinen Fähigkeiten auf sich hat. Dabei treffen sie auf den gut aussehenden Werwolf Riley, der sich sofort in Mary Ann verliebt und auf die Vampirprinzessin Victoria. Die vier werden ein ungewöhnliches Team, das den Kampf gegen Fantasywesen aller Art aufnimmt...
Meinung
Vier Seelen, die in einem Körper gefangen sind - das bringt einige interessante Möglichkeiten mit sich. Vor allem am Anfang von "Unsterblich verliebt" hat die Autorin diese auch ausgenutzt, was zu sehr witzigen Streitgesprächen geführt hat. Die unterschiedlichen Charaktereigenschaften der Seelen kamen dabei stark zum Ausdruck. Für Aden war das aber alles andere als leicht, denn oft musste er sich mit vier verschiedenen Meinungen zu einem Thema herumschlagen. Da er aufgrund der daraus folgenden Selbstgespräche als schizophrener Sonderling abgestempelt wird, hat mir vor allem am Anfang sehr Leid getan. Doch mit der Zeit lernt er sich zu wehren. Das muss er wohl oder übel auch, da er es mittlerweile neben bösartigen Mitschülern auch mit Dämonen, Kobolden und anderen Fantasywesen zu tun bekommt.
Kämpfe gibt es einige in diesem Buch und zwar keine harmlosen. In "Unsterblich verliebt" geht es diesbezüglich so richtig zur Sache. Von einem Fantasybuch dieser Art hätte ich mir nicht derartige blutige und gewalttätigen Schlachten erwartet und bin daher positiv überrascht.
Außerdem hat die Autorin das geschafft, was seit Charlaine Harris viele Fantasyautoren vergeblich versuchen: Unzählige übernatürliche Wesen, wie Vampire, Werwölfe, Hexen, Kobolde und Elfen glaubwürdig miteinander zu verbinden. Besonders die hier beschriebene historische Verbindung dieser Wesen, hat mir sehr gut gefallen.
Natürlich spielt auch hier die Liebe eine große Rolle, allerdings fand ich es ein wenig übertrieben aus zwei Mädchen und zwei Jungs gleich zwei Liebespaare entstehen zu lassen. Die Freundschaft der vier steht zwar noch im Vordergrund, allerdings wäre es mir lieber gewesen, wenn sie alle "nur" Freunde geblieben wären. Vor allem die Verbindung von Aden und Mary Ann ist sehr interessant, gut durchdacht und sorgt für einige Spannungsmomente. Die beiden sind sowieso jene Personen, die am meisten im Mittelpunkt stehen. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der beiden erzählt, wobei Adens Sicht der Dinge vorherrscht. Alle Charaktere sind sehr überzeugend und vor allem Eves Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Für den zweiten Band der Reihe bleibt aber noch einiges offen, das geklärt werden muss.
Außerdem möchte ich noch anführen, dass das Cover sowie der Titel der deutschen Version einfach nur schlecht gewählt sind. Wenn ich nicht schon von der Originalversion gehört hätte, hätte ich in einem Buchladen nie zu diesem Buch gegriffen, sondern es allein aufgrund der etwas billig anmutenden Optik als uninteressant abgestempelt.
Fazit
Spannende Fantasygeschichte, die auch mit weniger Liebe ausgekommen wäre.