InhaltJacob ist mit seinen 16 Jahren mittlerweile zu alt, um die Märchen und Schauergeschichten, die sein Großvater ihm seit seiner Kindheit erzählt, zu glauben. Als er seinen Großvater aber eines Tages ermordet im Wald auffindet und ein "Monster" wegrennen sieht, beginnt er diese Schauergeschichten zu hinterfragen. Obwohl seine Eltern und ein Psychiater ihn davon überzeugen wollen, dass er sich das alles nur einbildet, weiß er, dass er der Sache nachgehen muss, um seinen Seelenfrieden zu finden. Diese Suche nach der Wahrheit führt ihn nach Wales, in das Waisenhaus, indem sein Großvater seine Kindheit verbracht hat und wo angeblich Kinder mit besonderen Fähigkeiten einen Unterschlupf vor den Monstern gefunden haben.
Zunächst stellt Jacob ernüchtert fest, dass das alte Waisenhaus nur mehr einer Ruine gleicht, doch dann geschieht etwas merkwürdiges und er entdeckt mehr, als er für möglich gehalten hätte...
Meinung
Bei "Die Insel der besonderen Kinder" fiel mir von Anfang an auf, wie außergewöhnlich und einzigartig dieses Buch ist. Als erstes springt einem natürlich die ungewöhnliche Aufmachung ins Auge, denn im Roman werden alle paar Seiten eigenartig anmutende Bilder eingefügt, die eben die"besonderen Kinder" darstellen. Diese leben versteckt auf einer relativ verlassenen Insel vor Wales. Ihre Fähigkeiten erstrecken sich von ungeheurer Kraft, über Unsichtbarkeit bis zum Schweben. Beaufsichtigt werden sie von Mr. Peregrine, die sich, wie ihr Name bereits vermuten lässt, in einen Vogel verwandeln kann.
So lautet jedenfalls die Geschichte, die Jacob immer von seinem Großvater erzählt bekommen hat. Als sein Großvater ermordet wird, reist Jacob nach Wales, um das "Monster", welches er für seinen Tod verantwortlich hält, zu enttarnen. Jacob tritt zunächst als nicht besonders interessanter Charakter auf, er ist der typische Einzelgänger und verlor mit seinem Großvater seine einzige Bezugsperson. Doch auf der Insel angelangt, beginnt sein Charakter sich positiv zu verändern.
Was dieses Buch aber so einzigartig macht, ist die Entdeckung, die Jacob in dem alten Waisenhaus macht: Denn plötzlich steht er jenen ungewöhnlichen Kindern gegenüber, von denen sein Großvater immer erzählt hat. Er fiel nämlich in eine Zeitschleife, die von den Kindern und Mr. Peregrine errichtet wurde, um sie alle vor dem schrecklichen Bombenangriff zu schützen, der ihr Leben kosten würde. Daher erleben sie alle seit über 60 Jahren den selben Tag. Dies ist zwar für die Kinder selbst mittlerweile schon zur Routine geworden, für den Leser allerdings alles andere als langweilig. Ganz im Gegenteil, ich finde dass man diesen mittleren Teil des Buch, in dem das Alltagsleben der Kinder beschrieben wurde, ruhig noch ein wenig ausbauen hätte können. Auch die "Monster" kamen zunächst ein wenig zu kurz. Besonders toll an ihnen fand ich aber, dass sie richtig düster und böse waren, genauso wie es sich für echte Monster gehört.
Nicht mehr aus der Hand legen wollte ich das Buch aber vor allem wegen der zarten Liebesgeschichte zwischen Jacob und Emma, die aufgrund ihrer Vergangenheit mit seinem Großvater zunächst etwas kompliziert ist. Abgesehen davon, dass sie ja eigentlich nicht in seiner Realität lebt und auch nicht mit ihm in seine Zeit gehen kann.
Jacob muss sich also früher oder später zwischen ihr und den anderen Kindern, die mittlerweile seine Freunde geworden sind und seinem alten Leben mit seiner Familie entscheiden. Doch Zeit zum Nachdenken bleibt ihm kaum, denn die Monster bleiben nicht untätig...
Fazit
Ein erfrischend außergewöhnliches Buch, das beweist, dass im Fantasygenre immer noch Raum für neues ist.
Herzlichen Dank für dieses Rezensionsexemplar an